Die Credit Suisse führt ab dem neuen Jahr neue Regeln für die Elternzeit seiner Mitarbeitenden in der Schweiz ein. Neu dauern die Elternzeit oder der Adoptionsurlaub für die Hauptbetreuungsperson ein halbes Jahr, wie die Bank am Montag mitteilte. Diese Zeit können werdende Eltern unabhängig ihrer Dienstjahre und unabhängig vom Geschlecht beziehen, wie es weiter heisst.
Für die zweite Betreuungsperson erhöht die Bank den Urlaub zudem von bisher zwölf Arbeitstagen auf sechs Wochen. Arbeiten beide Elternteile bei der CS, können sie die zehn Wochen nach der 16. Woche Mutterschaftsurlaub, oder bei einer Adoption die ganzen 26 Wochen, frei untereinander aufteilen.
Andere gewähren mehr Mutterschaftsurlaub
Im Konkurrenzvergleich mit anderen Grosskonzernen in der Schweiz schneidet die CS beim Mutterschaftsurlaub nicht schlecht ab: Der Versicherungskonzern Zurich bezahlt nur 20 Wochen, bei der UBS dagegen sind es bis zu 30 Wochen.
All diese Firmen sind im Schweizer Vergleich überdurchschnittlich grosszügig, denn in der Schweiz liegt das gesetzliche Minimum bei 14 Wochen Mutterschaftsurlaub. Im Vergleich mit Europa allerdings hat die gesamte Schweiz grossen Aufholbedarf: Bei unseren Nachbarn sind inzwischen 40 Wochen und mehr die Regel.
Investition in Angestellte
Bei der Credit Suisse dürfen die beiden Urlaubsarten (Elternzeit oder Adoptionsurlaub) nach Absprache auch innerhalb eines Jahres nach der Geburt oder Adoption des Kindes in Teilzeitarbeit bezogen werden, schreiben die Verantwortlichen weiter. Mit der neuen Regelung will die CS laut den Angaben «eine zeitgemässe Betreuung der Kinder nach der Geburt» erleichtern.
«Wir betrachten unsere Anstellungsbedingungen als eine bewusste und strategische Investition, die sich sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Bank und unsere Kundinnen und Kunden lohnt», wird Claude Täschler, Leiter Personalwesen bei der Credit Suisse Schweiz, in der Mitteilung zitiert.
Mehr Ferien für treue Mitarbeitende
Auch für Mitarbeitende, die schon lange im Betrieb arbeiten, hat die CS die Ferienbezugsdauer erhöht. Ab fünf Dienstjahren können Mitarbeitende neuerdings fünf zusätzliche Ferientage beziehen. Ab zehn Dienstjahren sind es zehn Tage, danach alle fünf Jahre 15 Tage.
Diese Ferientage seien voll bezahlt und als Wertschätzung der Leistung und des langfristigen Engagements der Mitarbeitenden gedacht.
Mehr Vaterschaftsurlaub als die Konkurrenz
Seit der Annahme eines gesetzlich verankerten zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs im vergangenen Jahr haben zahlreiche Unternehmen die Elternzeit im Betrieb verlängert. Manche kannten bereits vorher grosszügigere Regelungen.
Mit neu sechs Wochen Vaterschaftsurlaub erlaubt die CS zwei Wochen mehr Vaterschaftszeit als ihre Hauptkonkurrentin UBS. Diese gewährt ihren Mitarbeitenden einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. Bei der Versicherung Zurich sind schon seit 2019 mindestens sechs Wochen Vaterschaftszeit vorgesehen. Der Pharmariese Novartis gibt frischgebackenen Vätern in der Schweiz sogar 18 Wochen bezahlten Urlaub. (SDA/koh)