Die Krise in der Luftfahrt, trifft nun auch die Angestellten am Boden: «Die 24'000 Bodentarifmitarbeiter leisten neben der Kurzarbeit nun einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der gravierenden Folgen der Corona-Pandemie.» Das schreibt Swiss-Mutterkonzern Lufthansa in einer Mitteilung.
Dieser «wichtige Beitrag» hat die Airline-Gruppe mit den Gewerkschaften in Deutschland ausgehandelt. Zehntausende Angestellte sind betroffen. Ihr Ferien- und Weihnachtsgeld ist gestrichen worden. «Auch für 2021 wurde vereinbart, dass das Urlaubs- und Weihnachtsgeld inklusive Zuschläge entfällt», sagt ein Sprecher.
Kurzarbeit solange möglich
Darüber hinaus hält Lufthansa die Kurzarbeit aufrecht. Aber: Die Aufstockung zum Kurzarbeitergeld für das Jahr 2021 wurde von 90 auf 87 Prozent reduziert. «Insgesamt können damit im Jahr 2021 für die Beschäftigtengruppe je nach Grad des Arbeitsentfalls Personalkosteneinsparungen in Höhe von bis zu 50 Prozent erreicht werden», heisst es.
Im Gegenzug kündigt die Swiss-Mutter an, einen Kündigungsschutz für das Jahr 2021 (der vor Entlassungen bis Ende März 2022 schützt) auszusprechen – und Altersteilzeit sowie betriebliche Freiwilligenprogramme anzubieten.
Mit diesem Krisenpaket hofft der Konzern, mehr als 200 Millionen Euro (216 Millionen Franken) einsparen zu können. Es ist ein erstes von weiteren Krisenpaketen, die folgen werden, heisst es: «Wir dürfen aber nicht nachlassen, weiter an Massnahmen zur Krisenbewältigung zu arbeiten, um auch für die Zeit nach Ende der Kurzarbeit gute Lösungen für die Mitarbeiter zu vereinbaren.»
Lufthansa-Tochter Swiss rechnet frühestens 2024 mit der Rückkehr zur «neuen Normalität». Vor wenigen Tagen hat die Swiss bekannt gegeben, dass sie täglich 2 Millionen Franken verliert. (uro)