Einige Fluggäste bei der deutschen Lufthansa müssen in Zukunft wohl zwei Stunden früher kommen. Denn die Airline will alle Passagiere vor Abflug mit einem Covid-19-Antigen-Schnelltest auf das Virus untersuchen. Ist der Passagier erkrankt, muss er am Boden bleiben.
Das teilte die Lufthansa in einer Medienmitteilung mit. Demnach sollen sich Passagiere ab dem 12. November auf ausgewählten Flügen zwischen München und Hamburg einem kostenlosen Test unterziehen. Die Ausnahme: Der Passagier kann auch ein eigenes Testergebnis mitbringen, dass ihn als gesund attestiert. Das Ergebnis darf aber nicht älter als 48 Stunden sein.
Swiss ist noch nicht so weit
Die Lufthansa-Tochter Swiss will nachziehen. Man arbeite bereits an einem ähnlichen Versuch in Zürich und Genf, sagt Swiss-Sprecher Michael Stief zu BLICK. Konkret sei aber noch nichts. «Noch befinden wir uns in der Ausarbeitungsphase allfälliger Pilot-Flüge für eine Erprobung ab der Schweiz und können keine Details dazu bekannt geben», sagt er.
Man setze aber grosse Hoffnung in die Schnelltests. «Sie bieten grosses Potenzial für den Abbau von Reiserestriktionen zwischen einzelnen Ländern», sagt Stief.
Ergebnis nach 30 bis 60 Minuten
Bei der Lufthansa ist der Test auf den ausgewählten Flügen Pflicht. «Fluggäste, die sich nicht testen lassen möchten, werden ohne Zusatzkosten auf einen Alternativflug umgebucht», heisst es in der Mitteilung. Das Ergebnis soll innerhalb von 30 bis 60 Minuten vorliegen.
Erst bei Vorliegen eines negativen Ergebnisses wird die Bordkarte freigeschaltet und der Zutritt zum Flugsteig ermöglicht. Damit geht die Swiss-Mutter einen wichtigen Schritt in Sachen Pandemie-Einschränkung. Ziel sei es, eine Corona-Erkrankung bei Passagieren systematisch auszuschliessen.
Erster Testflug in Deutschland
Der erste Testflug mit 100 Prozent negativ getesteten Fluggästen hebt morgen Donnerstag früh von München nach Hamburg ab. Der zweite tägliche Flug, auf dem alle Gäste getestet werden, fliegt am selben Tag von Hamburg nach München zurück.
Die neuen Massnahmen sollen vor allem eines bewirken: Wieder mehr Vertrauen ins Fliegen schaffen. Das sagt auch Vorstandsmitglied Christina Foerster: «Erfolgreiches Testen ganzer Flüge kann der Schlüssel zum Wiederbeleben des internationalen Flugverkehrs werden.»