Die Hotels sind offen. Sie waren es auch während des sechswöchigen Lockdowns bis Ende Februar. Aber die Gäste bleiben weg, die Betten leer.
Die Bilanz ist verheerend, wie neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen. In den drei Monaten November, Dezember und Januar zählte die hiesige Hotellerie nur 3,6 Millionen Logiernächte. Weniger als 4000 Betriebe hielten die Türen überhaupt geöffnet. Vier von fünf Betten blieben kalt.
Für die Hoteliers zwischen dem Bodensee und dem Genfersee ist das eine Katastrophe mit historischen Dimensionen. Ein Blick zurück offenbart das Corona-Debakel. In der gleichen Zeitspanne im Vorjahr zählte die Hotellerie fast 8 Millionen Übernachtungen. Mehr als doppelt so viele wie in diesem Winter. Im Jahr davor waren es 7,6 Millionen.
Historische Krise
Tatsächlich findet sich in der Statistik des Bundes kein einziges Jahr, an dem die Zahlen vergleichbar schlecht sind. Die Daten gehen zurück bis ins Jahr 1992. Auch damals kumulierten sich die Logiernächte in den Monaten November, Dezember und Januar locker auf über 6 Millionen. Die Auslastung der Betriebe war doppelt so hoch.
Die Situation wiegt besonders schwer, weil die Zahlen seit Monaten anhaltend tief sind. Die Auslastung der Hotels kletterte einzig im Juli und im August des letzten Jahres auf einigermassen normale Werte, auch wenn im Schnitt immer noch ein Minus bleibt.
Die grössten Probleme haben Stadthotels. Sie spüren die ausbleibenden Touristen aus Asien oder den USA. Noch schlimmer trifft sie der Massenexodus der Geschäftsreisenden.
Aber auch die Bergregionen leiden, obschon gewisse Regionen Glück im Unglück haben. Destinationen wie Andermatt UR, Adelboden BE, Zuoz GR oder Laax GR blieben zuletzt vom grossen Einbruch verschont. Und das Bündner Bergtal Bergell sowie der Kurort Disentis in der Surselva haben es sogar geschafft, die Zahl der Hotelübernachtungen im Januar zu steigern. Mitten in der grössten Krise der letzten Jahrzehnte.