Corona schlägt voll durch
So will Pathé das Kino vor dem Aus retten

50 Personen dürften sich wieder einen Film im Kino anschauen. Die Auslastung ist derzeit aber deutlich tiefer. Die Kinobetreiber sind verzweifelt. Und setzen auf neue Konzepte.
Publiziert: 03.05.2021 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2021 um 19:12 Uhr
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Künftig soll man ganze Kinosäle für private Anlässe mieten können.
Foto: keystone-sda.ch

Die Kinokette Pathé arbeitet vor dem Hintergrund der angespannten Marktverhältnisse an der Neuerfindung des Kinos: Künftig könnten die Säle der Kette für private Anlässe gemietet werden, teilte Pathé Schweiz am Montag mit.

Die Kinokette hat das sogenannte «Personal Ciné» im luzernischen Ebikon und im aargauischen Spreitenbach seit vergangenem Sommer getestet. Jetzt lanciert Pathé Schweiz das Angebot an vier weiteren Standorten in Basel, Bern, Dietlikon ZH und in Genf.

Ganze Säle für privaten Gebrauch

«Die Nachfrage, komplette Kinosäle für den privaten Gebrauch zu mieten, war so gross, dass wir den Test jetzt ausweiten», sagt Pathé-Sprecher Torsten Wagner gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Zahlen nennt er nicht, nur: «Wir haben jeden Tag Buchungen», wenn die Kinos nicht gerade wegen der Pandemie geschlossen sind. Interessant sei, so Wagner, dass 80 Prozent der Buchungen von Frauen kämen, die Familie oder Freunden einen Kinoanlass schenken wollten. Genutzt werden die Kinosäle dann für Game-Anlässe wie «Nintendo Super Mario auf der grossen Leinwand», so Wagner.

Mehr Filme in Originalsprache

Beweggrund für die Einführung eines solchen Angebots ist, dass sich die Pathé-Gruppe an «sich verändernde Marktbedingungen und Kundenwünsche» anpasse, heisst es im Communiqué. Vor diesem Hintergrund läuft ein weiteres Pilotprojekt: Letzten Herbst hatte die Kinokette angekündigt, Filme in Originalsprache anzubieten.

Pathé Schweiz reagiert damit auf die Bedürfnisse ausländischer Communities in der Schweiz. So habe man beispielsweise am vergangenen Wochenende in Genf einen russischen Film für die dortige russische Gemeinschaft gezeigt, so Wagner. Auch dieses Angebot stosse auf «grosse Resonanz» und sei, was die Sprachen anbelangt, in der Filme gezeigt werden, sehr vielfältig. Wagner: «Auch dieses Projekt wird weitergeführt.»

Im Herbst hiess es, Pathé Schweiz wolle bis Anfang 2021 in der Hälfte ihrer Kinos in der Schweiz je einen Saal mit Filmen in der Originalversion bespielen. Dabei hat die Kinokette alle sieben Städte der Deutsch- und der Westschweiz auf dem Schirm, in denen sie Kinos betreibt. (pbe/SDA)

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