Das Tessin soll zu Ostern sehr gut besucht werden. Das zumindest glauben die Tourismus-Experten. Laut Ticino Turismo liegt die Belegung der Hotels in den Hochburgen am Lago Maggiore zwischen 80 und 90 Prozent. In Lugano sind drei Viertel der Zimmer gebucht. Das ist zwar nicht rekordverdächtig, aber sehr viel für Pandemie-Zeiten.
Zuletzt lag die 14-Tagesinzidenz im Tessin laut dem Bundesamt für Gesundheit bei 308,4 Ansteckungen pro 100'000 Einwohner – Tendenz steigend. Das beunruhigt nicht nur die Behörden vor Ort. Auch Reisende sollten sich auf den Ansturm vorbereiten. BLICK weiss, welche Regeln vor Ort gelten und wie man den Massen am besten aus dem Weg geht.
Wer mit dem Zug ins Tessin will
Die SBB warnen schon jetzt vor einem grossen Ansturm auf die Plätze im Zug Richtung Süden. Die gute Nachricht: Es werden rund ein Dutzend Extrazüge ins Tessin und zurück über die Ostertage eingesetzt. Trotzdem sollte man sich vorbereiten: «Wir bitten die Reisenden, vorgängig einen Sitzplatz zu reservieren oder die Zusatzzüge zu benutzen», sagt SBB-Sprecherin Sabine Baumgartner zu BLICK.
Werben werden die SBB mit dem Angebot nicht. Schliesslich gelten ja immer noch offiziell die Corona-Regeln, wonach Schweizer lieber zu Hause bleiben sollten, als das Land zu bereisen. Die Thema Abstand und Überlastung der Züge bereiten den Bähnlern aber Sorge: «Die SBB können nicht ausschliessen, dass es in Einzelfällen oder im Störungsfall zu hohen Frequenzen auf einzelnen Zügen kommen kann», sagt die Sprecherin.
Die Strassen sind frei
Eigentlich hatten das Bundesamt für Strassen (Astra) und der Touring-Club Schweiz (TCS) im Vorfeld gewarnt: Wer mit dem Auto Richtung Süden will, sollte schon ab Mittwoch mit Staus auf der A2 rechnen. Doch bis jetzt blieb es relativ ruhig. Von einer historischen Leere wie im letzten Jahr kann man zwar nicht sprechen, aber die Autos stehen auch nicht Schlange.
Das gefürchtete Nordportal des Gotthard-Tunnels bleibt weitestgehend frei passierbar. Wie es im Laufe des heutigen Gründonnerstags oder am Karfreitag aussehen wird, bleibt ungewiss. Falls es sich doch noch stauen wird: Eine Alternative ist immer die Umfahrung über den San Bernardino auf der A13.
Maskenpflicht in Ascona
Auch in Städten wie Ascona, Mendrisio und Lugano gilt: Jeder muss im öffentlichen Verkehr und auf Bahnhöfen sowie an allen öffentlich zugänglichen Innenplätzen eine Maske tragen. Auch überall da, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann. Restaurants und Bars bleiben komplett geschlossen. Nur Hotelgäste können abends fein essen.
Auch in den Hotels gelten andere Regeln: Wegen der Corona-Pandemie könnte es etwa sein, dass im Spa-Bereich wegen der Hygieneregeln Einschränkungen herrschen.
Was kann ich in meiner Freizeit tun?
Nur Museen und Bibliotheken haben im Tessin über Ostern geöffnet. Veranstaltungen sind weiterhin verboten. Aber: Shoppen ist erlaubt. Alle Läden sind offen. Hier gilt nur, dass die Anzahl der Kunden beschränkt werden muss. Und eine Maskenpflicht. Was auch möglich ist: Ein Pedalo mieten und vom Wasser aus die Aussicht auf die noch schneebedeckten Berge geniessen.
Der obligate Tagesausflug auf einen Markt ins angrenzende Italien hingegen fällt ins Wasser. Italien hat bis am 6. April eine fünftägige Quarantäne für alle Einreisenden verordnet. Ein schwacher Trost: Museen, Restaurants, Bars und alle Läden bleiben im Nachbarland über die Feiertage geschlossen.