Corona ist ein Geldfresser
Noch nie war die Welt stärker verschuldet

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit zum grössten Schuldenanstieg in einem Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Internationalen Währungsfonds IWF.
Publiziert: 15.12.2021 um 22:35 Uhr
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Das Coronavirus hat ein riesiges Loch in die Staatskassen gerissen. Das analysieren die Ökonomen des internationalen Währungsfonds IWF.
Foto: imago images/photothek

Corona ist ein richtiger Geldfresser. Der Schuldenstand erhöhte sich im vergangenen Jahr um 28 Prozentpunkte auf 256 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, die sich im Bruttoinlandsprodukt (BIP) ausdrückt. Die Schulden summierten sich weltweit auf rund 210 Billionen Franken.

Gut die Hälfte der neuen Schulden des Jahres 2020 wurde nach der Berechnung des IWF von Staaten aufgenommen. Sowohl die globalen Staatsschulden (99 Prozent des BIP) als auch die Schulden von Privathaushalten (58 Prozent) und Unternehmen (98 Prozent) erreichten Höchststände.

Ungleiche Verschuldung zwischen Ländern

Vor allem die Finanzkrise 2008/2009 sowie die Corona-Krise hätten die Schulden der öffentlichen Haushalte nach oben getrieben, heisst es in dem Bericht des Währungsfonds.

Die Autoren des Reports stellen eine ungleiche Verteilung bei der Schuldenaufnahme fest: Hochentwickelte Volkswirtschaften und China hätten sich im Kampf gegen eine Rezession durch Corona in grossem Umfang neu verschuldet. Vielen Entwicklungsländern sei dies verwehrt geblieben. Sie hätten nur begrenzten Zugang zu Finanzierungsquellen und müssten höhere Zinsen zahlen.

IWF warnt vor Gefahren

Die IWF-Experten sehen den hohen Schuldenanstieg als gerechtfertigt an. Die Regierungen hätten so «das Leben von Menschen geschützt, Arbeitsplätze erhalten und eine Welle von Firmenpleiten verhindert».

Zugleich warnen die Autoren vor Gefahren: Wenn die Zentralbanken die Zinsen anheben sollten, um eine andauernd hohe Inflation abzuwenden, führe das zu höheren Kreditkosten und weniger Spielraum in der Zukunft. Die Vergangenheit zeige zudem, dass Finanzspritzen bei steigenden Zinsen geringeren Einfluss auf Wirtschaftstätigkeit und Arbeitsmarkt hätten. (gif/SDA)

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