Der Andrang auf die Boosterimpfung ist gross, das Impftempo in den Kantonen aber sehr unterschiedlich. Besonders jetzt, kurz vor den Feiertagen, ist die Impfauffrischung sinnvoll, um das Ansteckungsrisiko im Familien- und Freundeskreis zu minimieren.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am 26. November grünes Licht für die Auffrischungsimpfung für alle ab 16 Jahren gegeben, sofern die zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Der Impfstoff von Pfizer/Biontech ist ab 16 Jahren für den Booster zugelassen, jener von Moderna ab 18 Jahren.
Obwohl genügend Impfstoff vorhanden ist, impfen die Kantone sehr unterschiedlich. Während Basel-Stadt unanfechtbar an der Spitze liegt, hinken die Kantone Obwalden, Uri und Jura beim Boostern hintennach.
Rekordwerte in Basel-Stadt und drei weiteren Kantonen
Basel-Stadt rast mit dem Impftempo an den restlichen Schweizer Kantonen vorbei. Stand 12. Dezember haben bereits 18,41 Prozent eine Boosterimpfung erhalten. Auch die Grundimmunisierung haben bereits knapp 70 Prozent der Baslerinnen und Basler hinter sich, was in der Schweiz der Rekordwert ist.
Auch vorn mit dabei bei den Auffrischungsimpfungen sind die Kantone Schaffhausen mit 16,74 Prozent der geboosterten Bevölkerung, gefolgt vom Kanton Zug mit 16,54 sowie dem Kanton Graubünden auf Platz vier mit einer Quote von 16,12 Prozent.
Das Schlusslicht in Sachen Boosterimpfung ist der Kanton Obwalden. Dort haben erst 2,39 Prozent der Bevölkerung die dritte Impfung erhalten. Tiefe Quoten haben auch Uri mit 6,33 und Jura mit 5,54 Prozent.
Armee hilft beim Boostern
Doch die Auswertung zeigt: Kantone, die bei der Grundimmunisierung eine hohe Quote haben, können trotzdem Mühe beim Boostern bekunden. So etwa im Kanton Neuenburg. Obwohl auch dort über 69 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft ist, kommt der Kanton mit dem Boostern nur schleppend voran. Die Quote liegt zurzeit bei 9,75 Prozent. Deshalb braucht der Kanton beim Boostern Unterstützung von der Armee. Das bestätigte Raynald Droz (56), Brigadier und Stabschef Kommando Operationen bei der Schweizer Armee, vor einer Woche an einer Medienkonferenz. Auch das Wallis fordert Hilfe von der Armee.
Im Kanton Jura ist der Einsatz von Soldaten bereits Realität. Sechs Armeeangehörige leisten im Impfzentrum in Delémont JU Unterstützung. Die Hilfskräfte wurden in Airolo TI ausgebildet und sind seit fünf Tagen im Jura im Einsatz. Zu ihren Aufgaben gehört die Vorbereitung der Dosen und das Impfen. Die Armee hofft auf weitere Kräfte, die sich für den Einsatz im Impfzentrum freiwillig melden.