Auf einen Blick
- Viele Schweizer haben Mühe, Krankenkassenprämien zu bezahlen
- Krankenkassenprämien sind grösste Sorge, viele planen, zu sparen
- 27 % denken, dass sich ihre finanzielle Situation 2025 verschlechtern wird
Noch nie hatten so viele Personen Schwierigkeiten, ihre Krankenkassenprämien zu zahlen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Comparis.
36 Prozent der Befragten geben an, dass sie zumindest ab und zu Mühe haben, ihre Krankenkassenrechnungen zu begleichen. Ein Rekordwert! Dazu zählt die Hälfte aller Leute mit einem tiefen Einkommen unter 4000 Franken. 17 Prozent aller Befragten haben mit der Rechnung der Grundversicherung sogar jeden Monat Mühe. Das sind ganze vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Situation hat sich also weiter verschlechtert.
Kein Wunder sind die Krankenkassenprämien die grösste Sorge der Schweizerinnen und Schweizer. Wer 2025 eine Verschlechterung der finanziellen Situation erwartet, nennt zu 75 Prozent die höheren Prämien als Grund. Ein Drittel sorgt sich zudem, dass die Miete weiter ansteigt oder die Hypozinsbelastung wächst.
Sparen – aber wo?
Deshalb steht gerade bei Personen mit etwas kleinerem Budget für 2025 erneut Sparen auf dem Plan: 60 Prozent achten bei Besorgungen beispielsweise auf Rabatte. Knapp die Hälfte vergleicht zudem die Preise und kauft dann das günstigste Angebot. Am häufigsten verzichten die Befragten auf unnötige Ausgaben und Spontankäufe – Frauen dabei eher als Männer. Insgesamt haben 1017 Personen aus allen Regionen der Schweiz im November an der Comparis-Umfrage teilgenommen.
Mit 27 Prozent rechnet knapp ein Drittel damit, dass sich die finanzielle Situation 2025 verschlechtern wird. Vor allem Personen mit einem tiefen Einkommen zeigen sich mit 37 Prozent besonders oft pessimistisch. Aber auch unter den Personen mit einem Einkommen zwischen 4000 und 8000 Franken rechnet fast ein Drittel damit, den Gürtel enger schnallen zu müssen.
Personen mit einem tieferen Einkommen haben es dabei besonders schwer: «Die Höhe des Einkommens spiegelt sich zu einem guten Teil in der Stimmung», sagt Michael Kuhn (45), Finanzexperte bei Comparis. Das Problem: Die Inflation habe vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen herausgefordert. Sie mussten mehr von ihrem Geld für lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel und Miete ausgeben. Entsprechend kleiner wurde ihre Kaufkraft. «Gut verdienende Haushalte mussten weniger Abstriche machen und können deutlich mehr Geld in Wertanlagen stecken – was zusätzliche Einnahmen bringt und für positive Stimmung sorgt», so Kuhn weiter.
Junge optimistisch gestimmt
Langfristig zeigen sich die Befragten deutlich optimistischer: Fast die Hälfte rechnet damit, dass ihre finanzielle Situation in fünf Jahren eher oder viel besser sein wird. Besonders die Jungen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren rechnen bis 2029 mit einer deutlich besseren finanziellen Situation. Bei den 56- bis 74-Jährigen sind es gerade mal 3,4 Prozent. Der Experte erklärt: «Die Jungen stehen vor ihrem ersten vollen Lohn und ihren ersten Karriereschritten, bei den Älteren dominiert hingegen die Pensionierung und damit in der Regel die Aussicht auf weniger Einnahmen.»