Seit knapp einem Monat ist bekannt, dass die USA ab heute Montag wieder Touristen aus der Schweiz und Europa einreisen lassen. Und damit die 605 Tage dauernde Einreisesperre wieder aufgehoben haben. Doch offenbar reichte die Vorbereitungszeit nicht aus, um ein Chaos am Flughafen Zürich zu verhindern.
Leserreporter berichten von teilweise turbulenten Szenen. So war es nur schon schwierig, das Ende der Schlange vor der finalen Sicherheitskontrolle für den Flug in die USA auszumachen. Es dauerte bis zu acht Minuten, bis Passagiere im Dock E fündig wurden – und dann begann die Warterei erst richtig.
Chaos vor der Mittagsspitze
Nur schon die Reise mit der Skymetro ins Dock E brauchte Geduld. Und auch die Check-in-Schalter wurden von USA-Reisenden gestürmt. Jeder wollte sein Gepäck so schnell wie möglich aufgeben. Die klare Ordnung löste sich schon bald in Chaos auf, erzählen Leserreporterinnen. Vor allem vor der Mittagsspitze zwischen 10 und 12 Uhr war das Durcheinander am grössten.
Reisen in die USA sind aktuell sehr gefragt: Seit heute Montag sind für Europäer Fischen in Alaska, Shoppen in New York oder Flanieren in San Francisco wieder möglich. Die USA haben ihre Grenzen für Geschäftsleute und Touristen wieder geöffnet.
Viele Buchungen bei Swiss
Darauf haben die Schweizerinnen und Schweizer anscheinend sehnlichst gewartet. Seit dem grünen Licht aus Washington «konnte Swiss bereits eine deutliche Steigerung der Buchungen feststellen», sagt Sprecher Marco Lipp. Genaue Angaben zur Auslastung der Swiss-Flüge in die USA gibt die Fluggesellschaft allerdings keine.
Auch Kuoni und Hotelplan sprechen von einer erhöhten Nachfrage. Auffallend im Vergleich zu vor Corona: Viele Kunden wollten eine USA-Reise für die Monate Dezember und Januar buchen, sagt Tanja Pöll von Hotelplan. «Zum Beispiel Ferien in Florida, wo es auch im Winter angenehm warm ist.»
Auch beliebt, obwohl kurzfristig, ist das Christmas Shopping in New York, auf das man im letzten Jahr verzichten musste. Zudem verzeichnen Reiseanbieter bereits Buchungen für den nächsten Sommer, so zum Beispiel Mietwagen- oder Motorhome-Rundreisen durch die USA, sagt Pöll.
Bei Lockerungen steigen die Buchungen
Die Reiseveranstalter sowie die Fluggesellschaften rechnen daher mit einem kontinuierlichen Anstieg der Buchungen, «zumal im Januar die Hauptbuchungszeit für diese Destination beginnen wird», weiss Markus Flick von Kuoni. Klassischerweise reise man in die USA in den hiesigen Sommermonaten.
Natürlich hat die aktuelle Corona-Lage stets Einfluss auf die Nachfrage, die wiederum von den jeweiligen Reiserestriktionen abhängig ist. «Kommt es zu Lockerungen der Einreisebestimmungen, führt dies jeweils zu einem Buchungszuwachs. Ein Anstieg der Fallzahlen oder Einreise- bzw. Quarantänebestimmungen ziehen wiederum einen Rückgang der Buchungen bzw. Umbuchungen nach sich», erklärt Swiss-Sprecher Lipp.
Kurz vor der Einführung einer landesweiten 2G-Regel in Österreich ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen auf einen Rekordwert geklettert. Laut der offiziellen Statistik vom Samstag wurden binnen 24 Stunden 9943 Infektionen gezählt - über dem bisherigen Höchstwert von 9586, der im November des Vorjahres erreicht worden war.
Angesichts der rapide steigenden Fallzahlen und der sich füllenden Intensivstationen hatte die Regierung am Freitag angekündigt, dass ab Montag nur Geimpfte oder von Covid-19 Genesene (2G-Regel) Zutritt zu Lokalen, Veranstaltungen und Hotels bekommen. Somit sind auch der Tourismussektor und Skigebiete von diesem Teil-Lockdown für Ungeimpfte betroffen. Ausserdem gilt die Regel für Dienstleister wie Friseurbetriebe, Massagesalons oder Nagelstudios.
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