Das sind die Tipps der Budgetberaterin Schmid-Fischer
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Mühe beim Sparen?Das sind die Tipps der Budgetberaterin Schmid-Fischer

Budgetberaterin Andrea Schmid-Fischer über Verschuldungsfallen
«Online-Shopping kann zu bösen Überraschungen führen»

Die Präsidentin des Dachverbandes Budgetberatung, Andrea Schmid-Fischer, erklärt, wo für Haushalte die grössten Kostenfallen lauern und wie man die Finanzen im Griff behalten kann.
Publiziert: 03.12.2021 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2021 um 08:51 Uhr
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Andrea Schmid-Fischer, Präsidentin des Dachverbandes Budgetberatung, ist die oberste Instanz, wenn es um die Analyse von Ausgaben und Einnahmen der Haushalte geht.
Foto: Monique Wittwer
Interview: Fabio Giger

Wo können Haushalte mit kleinem Budget Geld sparen? Als Präsidentin des Dachverbandes Budgetberatung Schweiz weiss Andrea Schmid-Fischer (55) nicht nur, wo das Sparpotenzial liegt. Sie kennt aus täglichen Gesprächen mit Betroffenen auch die Gefahren, die beim Konsumieren lauern. Geld versickere in der Regel dort, wo kein realistisches Budget vorhanden sei, sagt Schmid-Fischer. Natürlich müsse es dann auch umgesetzt werden.

Blick: Frau Schmid-Fischer, was sind die grössten Kostenfallen für Schweizer Haushalte?
Andrea Schmid-Fischer: Wenn man Geld nach Lust und Laune ausgibt, entgleitet sehr schnell die Kontrolle. Das passiert häufig bei typischen Shopping-Gütern wie Kosmetika, Kleidern oder Elektro-Gadgets. Online-Shopping hat diese Gefahr verschärft.

Warum gerade Online-Shopping?
Online-Zahlungen werden meistens über die Kreditkarte abgebucht. Auf dem Bankkonto ist die Abbuchung viel später sichtbar. Das kann zu bösen Überraschungen führen.

Wieso fällt es Menschen so schwer, im Alltag zu sparen?
Konsum ist in den sozialen Medien allgegenwärtig. Viele Menschen definieren sich über materielle Statussymbole. Das kann zu hohen Ausgaben verleiten. Ist man sich zusätzlich seines Budgets nicht bewusst, kann das Bankkonto schnell in Schieflage geraten.

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Haben viele Leute gerade nicht viel mehr Geld im Sack, weil sie es in den Corona-Lockdowns nicht ausgeben konnten?
Es gibt tatsächlich Leute, die in der Pandemie Geld sparen konnten, weil es nicht mehr möglich war, auswärts zu essen, ins Kino oder zum Konzert zu gehen. Andere haben ihr Geld online ausgegeben und haben nichts zur Seite gelegt. Am meisten gelitten haben Geringverdiener, die von Kurzarbeit betroffen waren. Wer nur noch 80 Prozent von 3400 Franken hat, kann kaum sparen.

Wo haben Haushalte im Alltag den grössten Sparhebel?
Es sind die kleinen Dinge, die unbemerkt einschenken: das Zmittag bei der Arbeit, der Kaffee am Bahnhof zum Mitnehmen. Wer das Essen zu Hause vorkocht und den Kaffee in der Thermoskanne mitnimmt, isst meist gesünder und spart erst noch Geld. Ein weiterer Punkt sind Pflegeprodukte: Viele denken, dass Qualität immer mehr kostet. Ein Trugschluss! Bei Qualitätstests gehören billige Produkte oft zu den besten.

Welche Faustregeln können Sie sparbewussten Menschen mitgeben?
Nehmen Sie sich die Zeit, ein realistisches Budget zu erstellen. Damit hat man ein extrem gutes Instrument in der Hand, um seine Ausgaben zu steuern.

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