Buchungsboom und Personalmangel
Europäische Flughäfen stürzen ins Pfingst-Chaos

Auch über Pfingsten herrschte an zahlreichen europäischen Flughäfen das pure Chaos. Passagiere mussten mit langen Wartezeiten und auch mit Flugausfällen rechnen.
Publiziert: 06.06.2022 um 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2022 um 17:27 Uhr
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Am Flughafen Amsterdam-Schiphol herrschte übers Pfingstwochenende das reinste Chaos.
Foto: keystone-sda.ch

Flugreisen erleben nach zwei schwierigen Jahren ihr grosses Comeback. Viele Flughäfen in Europa hatten eine derart rasche Erholung des Reisegschäfts überhaupt nicht auf dem Radar und wurden völlig überrumpelt. Bereits vor dem Pfingstwochenende kam es vor allem in Grossbritannien zu chaotischen Szenen. Für die Passagiere hatte dies lange Wartezeiten und Verspätungen zur Folge. Auch über Pfingsten gerieten Flughäfen in Holland, England oder Deutschland Flughäfen in heftige Turbulenzen.

In Hamburg, Düsseldorf und Köln mussten Kunden häufig ein bis zwei Stunden anstehen, wie die «Wirtschaftswoche» berichtet. Auch bei der Gepäckrückgabe musste mit hohen Wartezeiten gerechnet werden.

Zu viel Personal entlassen

Die Fluggesellschaft KLM hatte am späten Samstagnachmittag den Passagier-Transport von europäischen Flughäfen nach Amsterdam für den Rest des Tages eingestellt. Das Chaos in Amsterdam wurde mit den schlechten Wetterbedingungen begründet.

Das allgemeine Flugchaos hat gemäss der «Wirtschaftswoche» jedoch ganz andere Gründe. Die Fluglinien haben den eingetretenen Buchungsboom unterschätzt. So hätten Fluggesellschaften wie die Lufthansa zwar ihr Angebot wieder hochgefahren, aber nicht rechtzeitig mit einer Aufstockung des Personals und der Flugzeuge reagiert. In den letzten zwei Pandemiejahren haben viele Gesellschaften aus Spargründen ihren Betrieb- und Personalbestand reduziert.

Flughafen Zürich ohne Probleme

Auch das Image der Flugbranche hat während der Pandemie tiefe Kratzer erhalten. Zuvor galt die Branche als sichere Arbeitgeberin, die auch für un- und angelerntes Personal viele Möglichkeiten bot. Nach den Entlassungen machte die Branche in den letzten Monaten auf regelmässig damit Schlagzeilen, dem übrig gebliebenen Personal viel zu viel aufzubürden. Viele ehemalige Angestellte haben mittlerweile den Beruf gewechselt. Entsprechend harzig gestaltet sich nun die Rekrutierung.

Deutlich besser sieht die Situation in der Schweiz aus: Passagiere, die vom Flughafen Zürich abhoben oder dort landeten, hatten am Wochenende mehr Glück. Wie der Flughafen gegenüber Blick sagt, sei der Betrieb über Pfingsten rund gelaufen. (smt)


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