Nach der Corona-Krise zieht der Flugverkehr langsam, aber stetig wieder an. Endlich kann man wieder reisen! Entsprechend hoch sind die Frequenzen. Das führt zu Problemen. Denn die europäischen Flughäfen haben während der Krise ihr Personal reduziert.
Vor allem in Grossbritannien zeigen sich die Folgen. Und die haben Auswirkungen auf den Flugverkehr in ganz Europa, wie der «Spiegel» berichtet. Seit Tagen bilden sich vor den Check-In-Schaltern lange Schlangen. Kaum ein Flug startet pünktlich.
Michael O'Leary (61), Chef des irischen Billigfliegers Ryanair, fordert nun sogar, dass Soldaten an den Airports aushelfen. So will er den akuten Personalmangel beseitigen. So würde man auf einen Schlag den Druck vom Flughafen-Sicherheitspersonal nehmen, sagte Michael O'Leary dem Sender ITV.
Keine Visa für Jobs in der Reisebranche
O'Leary wies den Vorwurf der britischen Regierung zurück, die Branche habe sich nicht ausreichend vorbereitet und zu viele Buchungen zugelassen. Der Hintergrund: Die britische Regierung lehnt es ab, spezielle Visa für Jobs in der Reisebranche auszustellen. Das hat zur Folge, dass sich nach dem Brexit Mitarbeiter aus dem EU-Ausland nicht mehr so einfach in Grossbritannien arbeiten können.
Wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Beim Flughafen Zürich besteht kein akuter Personalmangel. Es ist genug Personal vorhanden, um das Passagiervolumen zu bewältigen, heisst es vom Flughafen. «Während der Abflugspitzen kann es jedoch zu verlängerten Wartezeiten kommen am Flughafen. Dies hat vor allem den Grund, dass der Check-in Prozess pro Person durch die teilweise noch notwendigen Corona-Dokumenten-Kontrollen länger dauert als noch vor der Pandemie», sagt Sprecherin Bettina Kunz zu Blick.
«Verspätungen bei Flügen aus Grossbritannien»
Die Auswirkungen der Probleme in England spürt man aber auch in Kloten ZH. «Wir verzeichneten in den letzten Tagen vereinzelt Verspätungen bei Flügen aus Grossbritannien», sagt Kunz. Verspätete Ankünfte in Zürich aufgrund von Verzögerungen im Ausland könnten sich auch auf die Pünktlichkeit am Flughafen Zürich auswirken. «Wir stehen auch hier mit den Abfertigungsfirmen und Fluggesellschaften im engen Austausch und sind bemüht, die Beeinträchtigungen zu limitieren», sagt Kunz.