Brutaler Einbruch
40 Prozent weniger Bahnpassagiere im Corona-Jahr

Die Corona-Pandemie hat dem Personenverkehr der Eisenbahn im vergangenen Jahr stark zugesetzt. Die Verkehrsleistung ging im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent zurück – so viel wie noch nie.
Publiziert: 15.09.2021 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2021 um 16:16 Uhr
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Ein einsamer Pendler am Bahnhof St.Gallen.
Foto: keystone-sda.ch

2020 war ein schwieriges Jahr für die Bahn. 13,3 Milliarden Personenkilometer seien registriert worden, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch mit. Damit habe dieser Wert den tiefsten Stand seit 19 Jahren erreicht.

Weil ein Personenkilometer die Beförderung einer Person über einen Kilometer angibt, sei diese Zahl aussagekräftiger für die Verkehrsleistung der Bahn als die Anzahl transportierter Personen, hiess es beim BFS auf Anfrage. Doch auch diese brach im letzten Jahr ein, und zwar um 37 Prozent auf 405 Millionen Passagiere.

Der grösste Rückgang wurde im zweiten Quartal 2020 verzeichnet. Damals – am Ende und nach der ersten Corona-Welle – benutzten über 50 Prozent weniger Personen die Eisenbahn als noch im ersten Quartal.

Leichter Anstieg im zweiten Quartal

Und auch in den beiden folgenden Quartalen bewegten sich die Zahlen der beförderten Personen weit unter dem Vorjahresniveau. Erst im zweiten Quartal dieses Jahres stiegen die Personenfahrten gemäss den provisorischen Zahlen des BFS wieder an, und zwar um 45,9 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal 2020. Sie verharrten jedoch weiterhin bei über 60 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Auch der Güterverkehr litt unter den Folgen der Pandemie. Zwar betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr nur gerade drei Prozent.

Doch die 9,8 Milliarden Netto-Tonnenkilometer seien der tiefste Wert seit dem Jahr 2012. Ein Tonnenkilometer entspricht dabei dem Transport einer Netto-Tonne über einen Kilometer.

27 Personen ums Leben gekommen

Bei Unfällen im öffentlichen Verkehr kamen im vergangenen Jahr 27 Personen ums Leben, zwei mehr als 2019. Dabei handelte es sich gemäss BFS mehrheitlich nicht um Passagiere, sondern um Mitarbeitende der Verkehrsunternehmen oder Drittpersonen.

17 von ihnen starben im Schienenverkehr, neun im öffentlichen Strassenverkehr und eine Person auf einer Luftseilbahn. Die Zahl der Unfälle im Schienenverkehr sank hingegen auf 63, nach 66 im Vorjahr. Dabei wurden 23 Personen schwer verletzt, leicht weniger als noch ein Jahr zuvor. (pbe/SDA)

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