Braucht es jetzt Krypto-Sanktionen?
Russland soll Sanktionen mit Bitcoins umgehen

Die russische Währung befindet sich aufgrund der Sanktionen im Sturzflug. Viele wohlhabende Russen flüchten mit ihren Vermögen in Bitcoins und andere Kryptowährungen. Droht eine Umgehung der Sanktionen?
Publiziert: 03.03.2022 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2022 um 17:52 Uhr
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In den letzten Tagen wurden enorm viele russische Rubel in Kryptowährungen wie Bitcoin angelegt.
Foto: keystone-sda.ch

Die Talfahrt des Rubels bereitet vielen Russinnen und Russen grosse Sorgen. Damit sie ihr Vermögen sichern können, versuchen einige wohlhabende Russen ihr Geld ins Ausland zu schaffen und befeuern damit die Abwärtsspirale des Rubels weiter. Die russische Regierung will eine weitere Schwächung der Währung mit Kapitalverkehrskontrollen verhindern und hat der Bevölkerung verboten, grössere Bargeldbeträge in Fremdwährungen ins Ausland zu schaffen. Deswegen scheinen nun immer mehr Russen ihr Vermögen in Kryptowährungen wie Bitcoins anzulegen.

Der Rubel hat gegenüber dem Franken in den vergangenen sieben Tagen 25 Prozent an Wert verloren. Im gleichen Zeitraum hat der Bitcoin um gut 19 Prozent zugelegt. Seit die russischen Truppen in der Ukraine einmarschiert sind, hat der Bitcoin-Kauf mit Rubel gemäss Handelsdaten einen Jahreshöchststand erreicht, wie der «Spiegel» schreibt. Auch bei anderen Kryptowährungen wie dem umstrittenen Stablecoin Tether sind die Käufe mit Rubel angestiegen.

US-Senatorin will mehr Kontrollen

Europa und die USA wollen Russland mit massiven Sanktionen gegen die russische Notenbank und dem Swift-Ausschluss diverser russischer Banken wirtschaftlich unter Druck setzen. Nun wird befürchtet, dass Russland die Finanzsanktionen des Westens über Kryptowährungen umgehen kann.

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«Kryptowährungen riskieren es, die Sanktionen gegen Russland zu unterminieren, sodass Putin und seine Kumpanen die ökonomischen Schmerzen vermeiden können», schreibt etwa die US-Senatorin Elisabeth Warren (72) auf Twitter. Warren fordert die US-Finanzaufsichtsbehörde auf, die Bedrohung ernst zu nehmen und die Kontrollen von digitalen Vermögenswerten zu verstärken.

TWITTER

Auch Oligarchen könnten Sanktionen umgehen

Es wird auch befürchtet, dass viele Oligarchen ihre Gelder in digitalen Währungen parken könnten. «Bitcoin könnte ein potenzieller sicherer Hafen für russische Oligarchen sein, um Sanktionen zu vermeiden, da das Bitcoin-Netzwerk und die Kryptowährungstransaktionen nicht zensiert werden», sagte Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei der Swissquote-Bank, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

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Der ukrainische Vize-Premierminister Mychajlo Fedorow (31) forderte am vergangenen Sonntag, dass russische Nutzer an den Krypto-Börsen gesperrt werden.

Wie der «Spiegel» schreibt, wollen mehrere US-Senatoren prüfen lassen, ob die Krypto-Anbieter die Sanktionen einhalten. Die Europäische Union will die Kryptowährungen in seinem neuesten Sanktionspaket miteinbeziehen.

Der Bitcoin steht derzeit wieder bei knapp 40'000 Franken. Noch vor einer Woche drohte er auf unter 30'000 Franken zu fallen. (smt)

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