In Kriegszeiten flüchten sich Anleger in sichere Häfen. Deshalb ist der Goldpreis am Donnerstagmorgen auf einen neuen Höchstwert seit Januar 2022 gestiegen. Die grossen Verlierer der Kriegsangst sind alle unsicheren Anlageobjekte – wie Digitalwährungen.
So hat Bitcoin, die grösste Kryptowährung, in der Nacht auf Donnerstag kräftig an Wert verloren. Während der Kurs für einen Coin am Mittwoch noch bei 35'900 Dollar lag, stürzte er bis Donnerstagmorgen auf 31'600 Dollar ab. Seit Mittwochabend ist der Bitcoin um mehr als 7 Prozent gesunken und sogar mehr als 9 Prozent in den letzten 24 Stunden.
«Einmal mehr beweisen Kryptoassets, dass das Narrativ des vermeintlich sicheren Hafens ein Mythos ist», kommentierte Experte Timo Emden von Emden Research. Einige Kryptoanleger meinen, Digitalanlagen besässen trotz hoher Kursschwankungen eine Schutzfunktion gegen besonders unsichere Zeiten, ähnlich wie Gold.
600 Milliarden verpufft
Seit Bitcoin im November mit 69'000 Dollar ein Rekordhoch erreichte, hat die Kryptowährung über 600 Milliarden Dollar an Marktwert eingebüsst. Anfang Jahr rechneten Experten noch mit einem möglichen Kursanstieg auf 100'000 Dollar.
Mittlerweile sieht die Realität ganz anders aus. Vijay Ayyar von der Kryptoplattform Luno sagt, bei Bitcoin sei bei Rückgängen auf 29'000 oder 28'000 Dollar Vorsicht geboten, schreibt «Cash.ch». Ein Kursfall auf 20'000 Dollar sei realistisch, sollte der Bitcoin erst einmal unter 30'000 Dollar fallen.
Noch mehr als Bitcoin hat die zweitgrösste Digitalwährung Ethereum nachgegeben. Sie sank innert 24 Stunden um 12 Prozent auf rund 2300 Dollar. Andere Kryptowährungen wie Cardano oder Dogecoin brachen noch stärker ein.
Experten raten, Ruhe zu bewahren. Panikverkäufe würden unmittelbare Verluste bedeuten. (SDA/mrl)