Russland bringt die Weltwirtschaft ins Wanken. Nach Putins Ankündigung, die er auch wahrmachte, über eine «Militäroperation» in der Ukraine steigen die Ölpreise drastisch. Am Donnerstagmorgen kostet die Nordseesorte Brent erstmals seit 2014 wieder mehr als 100 Dollar für ein Barrel (159 Liter).
Der Kurs hatte sich im vergangen Jahr bereits verdoppelt. In diesem Jahr summiert sich das Plus bereits auf 30 Prozent. Auch die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) erlebte einen Kurssprung um 4,13 Dollar, beziehungsweise 4,48 Prozent auf 96,23 Dollar für ein Barrel.
Der seit Monaten steigende Ölpreis zeigt sich auch an den Schweizer Zapfsäulen. Der Benzinpreis befindet sich im Aufwind, einzelne Tankstellen verlangen bis zu 2 Franken pro Liter Benzin.
Zinsen schneller erhöhen
Der Anstieg des Ölpreises stellt einen doppelten Schlag für die Weltwirtschaft dar. Einerseits verschlechtert er die Wachstumsaussichten weiter. Andererseits treibt er die Inflation in die Höhe. Diese Kombination bereitet den Zentralbanken Sorgen. Bereits von der Pandemie beeinträchtigt, versuchen sie den stärksten Preisdruck seit Jahrzehnten einzudämmen.
So könnten die hohen Ölpreise die Zentralbanken unter Druck bringen. Um die Inflationsrisiken einzudämmen, könnten sie die Zinsen aggressiver erhöhen, als vor der Ukraine-Krise erwartet. (SDA/mrl)