Die Flugbranche darbt. Kaum ein Wirtschaftszweig wurde von der Corona-Pandemie so hart getroffen. Monatelang blieben die Flieger am Boden. Das Geschäft erholt sich nur schleppend.
Die Swiss muss deshalb die Personalkosten senken. Jobs abbauen. 650 Vollzeitstellen streicht die grösste Fluggesellschaft der Schweiz, wie sie Anfang Mai bekannt gab. Bis Ende 2021 will die Swiss mehr als 1000 Vollzeitstellen abbauen – unter anderem durch natürliche Fluktuationen.
Hohe Anforderung für Prämien-Segen
Dabei hilft die Swiss etwas nach: Wer bis Ende Jahr freiwillig den Job verlässt und in Frühpension geht, bekommt eine Abgangsentschädigung von 100'000 Franken, wie «20 Minuten» schreibt.
Das Angebot gilt nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den «Status 75» erreicht haben. Diesen Status erlangen die Personen, die in der Summe der Dienstjahre und des Alters mindestens die Zahl 75 erreichen. Also wer mindestens 50 Jahre alt ist und 25 Jahre für die Swiss gearbeitet hat. Oder wer mindestens 63 Jahre alt ist und während 12 Jahren im Sold der Firma stand.
«Diesen Deal nimmt niemand an»
Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers findet den Betrag von 100'000 Franken eine zu kleine Summe. «Die Leute müssen einen anderen Job oder einen wirklich reichen Spender haben, um die Zeit bis zum gesetzlichen Rentenalter zu erreichen», sagt Sandrine Nikolic-Fuss. Das Angebot werde kaum jemand annehmen. «Keiner ist gezwungen, es zu nehmen», so Nikolic-Fuss.
Die Swiss verteidigt ihr Angebot: Es sei im Rahmen des Konsultationsverfahrens zu den Restrukturierungsmassnahmen ausgehandelt worden. Es sei eine Massnahme, um Kündigungen verhindern zu können.
Das Anmeldeverfahren für die Ausstiegsprämie läuft noch bis im Herbst. Dann wird sich zeigen, wie viele Angestellte sich auf den 100'000-Franken-Deal eingelassen haben. (gif)