Ab 7. Juni soll er ausgerollt werden: der Corona-Pass, mit dem wir wieder reisen, an Fussballmatchs und Konzerte können. Entwickelt wird das Covid-Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete vom Bundesamt für Informatik (BIT).
Bislang ging man daher davon aus, dass der Bund allein das Zertifikat ausgeben werde. Doch so sicher ist das nicht. Noch immer versuchen andere Anbieter ihre Lösung auch auf den Markt zu bringen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
Neben anderen hatte auch der Apothekerverband Pharmasuisse gemeinsam mit dem Berufsverband der Ärztinnen und Ärzte (FMH) dem Bund eine eigene Lösung angeboten. Eine, die sicher, vernetzt und rasch umsetzbar sei – und den Vorteil habe, in die bestehende Software der Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken integriert werden zu können. Dem Angebot hatte der Bund aber eine Absage erteilt und den Auftrag letztlich den eigenen Beamten übergeben.
Doch in Sachen Zertifikat möchten die Verbände, dass weiterhin gilt: «Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.» – «FMH und Pharmasuisse halten an der selbst entwickelten Lösung fest», sagt Walter Stüdeli, Koordinator des Projekts. Man sei nun in Verhandlungen mit dem Bund, damit diese ebenfalls als EU-kompatibles Covid-Zertifikat anerkannt werde.
Auch die Swiss hofft auf eine Anerkennung
Auch die Swiss testet seit Mittwoch ein weiteres Zertifikat, das vom Schwyzer Start-up Cyberfish für die Blueicareus-Allianz entwickelt wurde. Und das hat zwei Gründe: «Da wir für das offizielle Corona-Impfzertifikat einen baldigen Bundesratsentscheid erwarten, testen wir bereits jetzt unsere Prozesse, um diese Lösung auch rasch umsetzen zu können», so ein Sprecher.
Doch man hofft ebenfalls auf eine Zertifizierung durch den Bund: «Die Lösung von Blueicareus ist bereits heute mit der EU kompatibel. Dies hat den Vorteil, dass wir mit dieser Lösung auch für eine zukünftige Zertifizierung durch das BIT bereit wären», so der Swiss-Sprecher weiter.
Viele Fragen offen
Ob Pharmasuisse und FMH oder die Swiss zusätzliche Anbieter desselben Zertifikates werden könnten oder ob doch auch unterschiedliche Zertifikate denkbar sind – diese Fragen bleiben offen. Beim BIT heisst es nur, man sei «mit allen Stakeholdern in Kontakt, damit die Anbindung zur Erstellung der Covid-Zertifikate durch die ausgebenden Stellen effizient stattfinden und der Aufwand dabei so klein wie möglich gehalten werden kann».
Doch seien die «gesetzlichen Grundlagen noch in der Ausarbeitung» wie das Amt mitteilt. Daher sei es aktuell lediglich möglich zu sagen, «dass international nur das offizielle Zertifikat des Bundes gültig sein wird».