Ende Juni sollen wir ihn alle in der Tasche haben, den Corona-Pass, mit dem wir alle wieder reisen, an Open Airs gehen und unsere Fussballmannschaft mit Tausenden anderen Fans im Stadion anfeuern können. Ende Juni soll es wieder so etwas wie Normalität geben – für jene, die geimpft, von Corona genesen oder negativ getestet sind. Endlich!
Den Einsatz dieses Covid-Zertifikats legt der Bundesrat klug fest: Nur dort, wo es nötig oder epidemiologisch sinnvoll ist, soll es obligatorisch sein: beim Überqueren von Grenzen, an Grossveranstaltungen und in Clubs. Dort also, wo das Ansteckungsrisiko gross und eine Kontrolle ohnehin die Regel ist.
Sonst hält sich die Regierung zurück: Um in den Zug und ins Tram zu steigen, ins Büro und in den Laden zu gehen, muss sich niemand als immun ausweisen. Und für alles dazwischen wird viel Spielraum gelassen: So können Wirte und Kinobetreiber selbst entscheiden, ob sie auf Schutzkonzepte mit Abstand und Maske oder das Zertifikat setzen.
Auf dem Papier ein überzeugendes Konzept. Das allerdings daran gemessen wird, ob es in der Praxis auch funktioniert. Und zwar schon bald: In nicht einmal drei Wochen will der Bund die ersten Corona-Pässe ausgeben.
Bis jetzt weiss man noch nicht einmal, wie sie aussehen sollen.
Für den Bund, der in Sachen Technologie bislang fast durchwegs versagt hat, ist das eine Chance, seinen beschädigten Ruf wiederherzustellen. Wenigstens das muss jetzt klappen!