Zu Spitzenzeiten flog die Helvetic in ein Dutzend Länder. Sie steuerte allein in Griechenland vier Ziele an. Drei Destinationen waren im Angebot für Frankreich. Ausserdem flog Helvetic für die Swiss an die Sonne. Die Flotte war stattlich.
Helvetic baute aus, stellte neues Personal an. Es lieft gut am Himmel. Bis Corona kam und dem Betrieb von Milliardär Martin Ebner die Flügel stutzte. Ein geplantes Pop-up-Flugangebot musste wieder gestrichen werden. Es war ein Jahr zum Vergessen.
Wie sehr die Krise immer noch nachwirkt, zeigt das Angebot für den Sommer. Gerade einmal drei Destinationen wird Helvetic ansteuern. Kos, Kreta und Palma de Mallorca. Die Flüge finden in Kooperation mit Hotelplan statt. Der Flugplan findet auf einer Serviette Platz. Sitten VS ist raus. Flüge gibts nur noch ab Bern und Zürich.
«Wir haben ähnliche Probleme»
Mit der Swiss habe er sich deswegen nicht verkracht, sagt Tobias Pogorevc, Chef der Helvetic Airways im Interview mit der «Handelszeitung». Nein, wir haben seit 2006 mit Swiss immer ein gutes Einvernehmen. Und ähnliche Probleme.»
Laut Vertrag mit der Swiss sollen acht Flugzeuge samt Personal für die Swiss fliegen. Nun ist laut Swiss-CEO Vranckx plötzlich nur noch die Rede von bis zu vier. Grund für einen ausgewachsenen Knatsch? Pogorevc winkt ab. «Swiss hat sich immer vertragskonform verhalten. Und das wird unseres Erachtens auch in Zukunft so bleiben. Über weitere Details des Vertrags können wir uns nicht äussern», sagt Pogorevc.
«Martin Ebner ist in Vorleistung gegangen»
Laut dem Chef von Helvetic bleibt der Wetlease-Vertrag mit der Swiss bestehen. Helvetic habe 2018 für den Einsatz bei der Swiss acht neue Embraer-E2-Flugzeuge bestellt, die für die Bedürfnisse der Swiss massgeschneidert seien: «So ist Martin Ebner in Vorleistung gegangen», sagte er in einem Interview der «Handelszeitung».
Der Wetlease-Vertrag zwischen Helvetic und der Swiss geriet im Zuge der geplanten Entlassungen bei der Swiss in Kritik. Die Swiss plant, wegen der Coronakrise hunderte Stellen abzubauen. Dass sie dennoch auf die Dienste von Vertragspartnern wie Helvetic setzt, stösst dem Personal der grössten Schweizer Fluggesellschaft sauer auf.
«Es liegt im Ermessen der Swiss»
Laut dem Vertrag sollen acht Helvetic-Flugzeuge für die Swiss fliegen. Swiss-Chef Dieter Vranckx sagte jedoch vor einigen Tagen, dass künftig nur noch bis zu vier Flugzeuge des Wetlease-Partners eingesetzt würden. Beim Vertrag gibt es laut Pogorevc dennoch keine Änderungen: «Es liegt im Ermessen von Swiss, wie viel Kapazität sie von Helvetic beanspruchen will», sagte er im Interview. (pbe)