Bier selber zapfen oder das Mineralwasser in die eigene Flasche giessen: Das ist jetzt in einigen Coop-Filialen möglich. Etwa im Basler Südpark oder im Bahnhof Baden. Das Bier stammt aus dem Braukessel von Valaisanne, das Mineralwasser von Rhäzünser. Coop will so den Abfall reduzieren.
Blick-TV-Reporter Matthias Kempf hat den Selbsttest gemacht. «Das Ganze funktioniert tipptopp», sagt er. «Aber man braucht Geduld. Bis man den Liter Bier endlich in der Flasche hat, dauert es zwei Minuten.» Die Kunden hätten aber durchaus positiv auf das neue Angebot reagiert. Die bereitgestellten Flachen seien schon fast alle verkauft.
Der Preis hat es in sich
Und doch hat Blick-Kempf Bedenken. «Ich bin skeptisch, was den Preis angeht. Ein Liter Bier für 4.95 Franken, ein Liter Mineral für 1.50 Franken, das ist nicht ohne. Und wohl wirklich nur für Kunden, die ganz bewusst etwas für das Klima machen wollen.»
Die Aktion ist ein Schritt zur Verringerung des Verpackungsmülls. Ab dem Sommer testet Coop weitere Abfüllstationen. Für flüssige Wasch- und Geschirrspülmittel und für haltbare Lebensmittel wie Reis oder Haferflocken.
Migros weitet Angebot aus
Damit folgt Coop seiner grössten Konkurrentin. Die Migros hat im vergangenen Jahr einige Unverpackt-Stationen eingeführt. Testweise. Erst vor wenigen Tagen teilte sie mit, der Pilotversuch habe so gut funktioniert, dass sie ihr Unverpackt-Angebot nun auf weitere Regionen und Läden ausweite.