Bittere Pille für das Personal
Swiss setzt den Rotstift in der Kabine an

Die Swiss muss über die Bücher. Die Kosten sind zu hoch. Jetzt hat die Airline einen Durchbruch im Ringen mit der Gewerkschaft Kapers erzielt. Es ist eine bittere Pille für die Angestellten.
Publiziert: 07.11.2020 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 11:43 Uhr
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Die Luftfahrt leidet unter der Corona-Pandemie.
Foto: PIUS KOLLER

Die Fluggesellschaft Swiss, wegen der Corona-Pandemie in den roten Zahlen, spart von 2021 bis 2023 beim Kabinenpersonal. Ein entsprechendes Sparpaket habe man mit der Gewerkschaft des Kabinenpersonals (Kapers) ausgehandelt, teilte die Airline am Freitagabend mit.

Die Massnahmen seien befristet, heisst es. Sie würden den Mitgliedern der Gewerkschaft baldmöglichst zur Abstimmung vorgelegt. Der heute gültige Gesamtarbeitsvertrag zwischen Kapers und der Airline werde nach Ende der Massnahmen im Jahr 2023 dann bis mindestens ins Jahr 2025 weitergeführt.

Das Sparpaket umfasse konkret Massnahmen zur Kostenreduktion wie zum Personalabbau. Die Mitarbeiter sollen etwa zur Frühpensionierung wie auch zur Teilzeit angeregt werden. Insgesamt werde man so eine Kostenreduktion von rund zehn Prozent erreichen. Die natürliche Fluktuation werde ausserdem zu Einsparungen von weiteren zehn Prozent führen.

Crews werden ausgedünnt

Laut Informationen von Tamedia kommt es auch zu einer Ausdünnung der Crews auf der Langstrecke. So soll die Swiss ab kommendem März Destinationen wie Hongkong, Singapur oder San Francisco mit mindestens einem Flugbegleiter weniger anfliegen.

Zudem sollen die Crews schneller rotieren. Nach einem Langstreckenflug soll der Aufenthalt vor Ort nur noch eine Nacht anstatt die üblichen zwei andauern.

Es kommt offenbar auch zu Lohnkürzungen. Ab März bis August 2021 sollen die Kurzarbeitsgehälter von Mitarbeitenden, die weniger als 4000 Franken beziehen, nicht mehr auf 100, sondern nur noch auf 95 Prozent aufgestockt werden. In den Monaten nach Auslaufen der Kurzarbeit ab September bis Dezember 2021 müssen sich dann alle Crewmitglieder auf Lohneinbussen einstellen.

Weniger Ferien

Weitere Einschnitte sollen folgen: So fällt 2022 für ein Jahr das 13. Monatsgehalt für die Kabinenchefs weg. Für die gesamte Kabinencrew werden die Ferien um bis zu zwei Tage reduziert. Und im Jahr 2023 wird für alle Betroffene ein sonst anstehender Salärschritt aufgeschoben.

Die Swiss leidet stark unter der Corona-Pandemie. Die Lufthansa-Tochter verliert fast zwei Millionen Franken pro Tag. Bereits mit der Publikation der Neunmonatszahlen am Donnerstag hatte die Airline einen Stellenabbau angekündigt und diesen auf rund tausend Jobs in den kommenden zwei Jahren beziffert. (ise)

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