Binance-Gründer Changpeng Zhao (47), bekannt unter seinem Kürzel «CZ», hat das Gefängnis im kalifornischen Long Beach verlassen. Die US-Gefängnisbehörden haben einen entsprechenden Bericht von Bloomberg bestätigt.
Zhao sass wegen Verstössen gegen das Geldwäscherei-Gesetz im Kittchen. So wurden etwa 1,5 Millionen illegale Krypto-Transaktionen mit einem Volumen von rund 900 Millionen US-Dollar über die Plattform abgewickelt – darunter auch Transaktionen, die den Terrorismus finanzierten. Zhao plädierte auf schuldig, weil er für das Versagen bei der Implementierung von Kontrollmassnahmen verantwortlich sei.
Zhao trat nach den Vorwürfen als CEO von Binance zurück. Das Unternehmen stimmte einer zivilrechtlichen Strafe von 4,3 Milliarden US-Dollar zu. Zhao selber zahlte 175 Millionen Dollar Strafe.
Kurzfristiger Höhenflug von Binance nach dem Comeback
Hat Zhaos Ruf oder Karriere deswegen gelitten? Es scheint nicht so.
Angesichts seines jungen Alters, seines weiterhin grossen Vermögens und seines Einflusses – Zhao war lediglich vier Monate weggesperrt – vermuten Medien und Experten eine Rückkehr ins Geschäftsfeld der Kryptowährungen.
Auf der Social-Media-Plattform X äusserte sich der CEO der Blockchain-Analysefirma Cryptoquant dahingehend, dass die Rückkehr von Zhao Wellen im Kryptomarkt schlagen werde: «Er muss nur ‹Ich bin zurück› posten und der Markt wird durch die Decke gehen.» Der positive Einfluss von Zhao überstrahle dessen Fehltritte. Er erwarte eine Marktrallye.
Laut Daten von Coingecko erreichte Binance kurz nach der Ankündigung der Haftentlassung einen Kurs von rund 616 US-Dollar: der höchste Stand seit Mitte Mai. Noch am 26. September lag der Kurs um rund 6 Prozent tiefer. Inzwischen ist der Kurs aber wieder unter der 600-Dollar-Marke. Ob es zu einer Marktrallye kommt, wird die kommende Woche zeigen.
Zhao selber hat sich noch nicht zu seinen Plänen geäussert. In Tweets kurz vor Antritt seiner Gefängnisstrafe schrieb er, dass er Coach für angehende Unternehmer sein könnte und eine Bildungsprojekt für benachteiligte Kinder starten werde. Dazu spekulieren US-Medien, dass er zunächst viel Zeit mit seiner Familie verbringen werde.