«Bilanz»-Ranking: Die Auf- und Absteiger der Superreichen des Jahres
Blocher-Clan steigt ab, Aponte-Familie steigt auf

Es ist eine erlauchte Liste, das «Bilanz»-Ranking der 300 Reichsten der Schweiz. Auch wenn die Krise den Superreichen nicht viel anhaben konnte: Einige interessante Verschiebungen gibt es schon.
Publiziert: 24.11.2022 um 22:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2022 um 08:57 Uhr
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Die Reichsten der Schweiz spüren die Krise kaum.
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Selbst die Superreichen in der Schweiz spüren die Krise – ein bisschen. Das Gesamtvermögen der Reichsten in der Schweiz beläuft sich immer noch auf 820,975 Milliarden Franken. Der Vermögensverlust beträgt 825 Millionen Franken und verteilt sich immerhin auf 300 sehr gut situierte Schultern, wie dem «Bilanz»-Ranking «Die 300 Reichsten» in der Schweiz zu entnehmen ist.

Trotzdem bemerkenswert: Der kleine Rückgang ist der erste seit der Finanzkrise 2008/09. Und er dürfte sich auch im kommenden Jahr wiederholen, denn an den Aktienmärkten und in der Weltwirtschaft stehen die Zeichen alles andere als auf Erholung.

Blocher-Vermögen schrumpfte um 5 Milliarden

Aber egal ob Corona, Krieg in der Ukraine oder Inflation, Billigmöbel sind immer gefragt. Seit 21 Jahren führt die Familie von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad (1926–2018) die Rangliste an. Heute verwalten die Söhne Jonas (56), Peter (58) und Mathias Kamprad das von der «Bilanz» auf 54 bis 55 Milliarden Franken geschätzte Vermögen.

Die Krise hat allerdings nur schon die Top Ten der Reichsten kräftig durchgerüttelt. Besonders hat es Industrielle getroffen, die Familien Schindler und Bonnard zum Beispiel sind aus dem exklusiven Club geflogen. Schwächelt die Wirtschaft, geht die globale Nachfrage nach Liften und Rolltreppen deutlich zurück. Noch knapp mit dabei ist die Familie Blocher, deren Vermögen um 5 Milliarden auf geschätzte 14 bis 15 Milliarden Franken schrumpfte.

Lukrative Schiffe

Doch das schafft Platz für Neue. Für die Aufsteigerin des Jahres etwa, die Familie Aponte, Herrin über den Seetransportriesen Mediterranean Shipping Company MSC. Die gesamte Schweizer Hochseeflotte umfasst gerade mal 19 Schiffe eher bescheidener Grösse. Kein Vergleich mit den Apontes, die von Genf aus 730 Giganten der Weltmeere kontrollieren, darunter 23 Kreuzfahrtschiffe der Luxusklasse. Dank zerrissener Lieferketten und steigender Nachfrage nach Konsumgütern nach der Pandemie sind die Frachtraten für Schiffscontainer explodiert. Das macht die von Ex-Kapitän Gianluigi Aponte (82) gegründete MSC mit einem Vermögenszuwachs um 11 auf rund 19 bis 20 Milliarden Franken zur Krisengewinnerin unter den Superreichen.

Alles nur geerbt? Falsch! Einige der Sprösslinge von Unternehmern und Firmengründerinnen können ganz gut auf eigenen Beinen stehen. Wie zum Beispiel Laura Paulus (34), die Tochter von Logitech-Gründer Daniel Borel (72). Die Investorin engagiert sich mit Peak Health Capital in den Themen digitales Gesundheitswesen, personalisierte Ernährung und Kinderwohl. Zusammen mit ihrem Mann Michael schafft sie es mit einem geschätzten Vermögen von 1 bis 1,5 Milliarden Franken in die erste Hälfte der 300 Reichsten der Schweiz.


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