Big-Business-Woman Swift und ihr Milliarden-Imperium
Die erfolgreichste Geschäftsfrau der Welt

Taylor Swift (34) ist ein Star der Superlative: Mit ihrer Musik bricht sie einen Rekord nach dem anderen. Ihre Tournee macht sie zur Milliardärin. Sie ist eine der einflussreichsten Frauen der Welt. Was macht Swift so einzigartig?
Publiziert: 06.07.2024 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2024 um 14:29 Uhr
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Laut «Forbes» gehört sie zu den einflussreichsten Frauen der Welt: Taylor Swift.
Foto: AFP
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Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

Bald ist es so weit! Taylor Swift (34) kommt in die Schweiz. Die Queen of Pop lässt damit nicht nur die Herzen aller «Swifties» höher schlagen – sondern auch die Kassen klingeln. Am 9. und 10. Juli 2024 wird sie im Zürcher Letzigrundstadion auftreten. 

Die Eras Tour macht Swift laut dem «Forbes»-Magazin zur Milliardärin. Das Vermögen des Superstars wird auf 1,3 Milliarden Dollar geschätzt. Nicht nur ihr Vermögen ist grösser als das der meisten Menschen auf dieser Welt, sondern auch ihr Einfluss: «Forbes» kürte Swift letztes Jahr als erste Entertainerin überhaupt zu einer der fünf mächtigsten Frauen der Welt

Das Wirtschaftswunder

Das Musikidol soll pro Konzert allein mit Ticketverkäufen rund 13 Millionen Franken einnehmen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet. Damit nicht genug: Wo immer Swift auftaucht, blüht die Wirtschaft auf. Die sogenannten «Swiftonomics» sorgen während jedem ihrer Mega-Konzerte für Umsätze in Millionenhöhe. Neben den Konzertveranstaltern profitieren auch die umliegenden Restaurants und Hotels. Denn Fans aus aller Welt reisen an, um ihr Idol live zu erleben. 

Der finanzielle Anreiz eines Swift-Konzerts ist so gross, dass Singapur mit der Musikerin sogar einen Exklusivvertrag verhandelte. Swift gab dort im März 2024 als einzige Station in Südostasien sechs Konzerte. Ökonomen haben das voraussichtliche Bruttoinlandprodukt für Singapur im ersten Quartal 2024 daraufhin um fast 3 Prozent erhöht. 

Die Rekord-Jägerin

Die Sängerin dominiert weltweit die Musikcharts und die Konzertticket-Verkäufe. Ihr Konzertfilm zur «Eras Tour» generierte über 260 Millionen Dollar und ist damit finanziell erfolgreicher als jeder andere Konzertfilm. Ihr Vermögen aus Tantiemen und Tourneen umfasst fast 600 Millionen Dollar. Dazu kommt ein Musikkatalog – also die Sammlung ihrer Musikkompositionen – im Wert von rund 600 Millionen Dollar. Swift soll zudem Immobilien im Wert von 125 Millionen Dollar besitzen.

Die Unbeirrbare

Doch zu glauben, dass alles, was Swift anfasst, zu Gold wird, wäre zu kurz gefasst. Denn die Sängerin stiess im Verlauf ihrer Karriere immer wieder auf Widerstand und Rückschläge. Beispielsweise, als ihr ehemaliges Label Big Machine Records die Endversionen und damit das Lizenzrecht ihrer Songs an Justin Biebers (30) Manager Scooter Braun (42) verkaufte, statt an sie.

Mit den sogenannten Masterrechten lässt sich in der Musikindustrie viel Geld verdienen. Rund 80 Prozent des Geldes, das Spotify für die Nutzung eines Songs abgeben muss, geht an die Eigentümer der Masterrechte. 

Statt diese Niederlage einfach hinzunehmen, setzte sich Swift zur Wehr. Sie ging zurück ins Studio und nahm ihre alten Alben kurzerhand neu auf – mit grossem Erfolg. Die Alben mit dem Zusatztitel «Taylor's Version» übertrumpfen die alten Versionen laut dem «Billboard»-Magazin nicht nur bei den Verkäufen, sondern auch bei den Streams seither deutlich. Swift ist die erste Künstlerin, der ein Coup dieser Art gelang. 

Die Feministin

Vielleicht ist es gerade Swifts Umgang mit Rückschlägen und ihr knallharter Geschäftssinn, der sie von anderen Stars abhebt. Swift lässt sich nicht kleinkriegen. Sie schweigt nicht, wenn ihr etwas ungerecht erscheint. Hat keine Angst davor, unbequem zu werden und ihre Stimme zu nutzen. 

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«Wir sagen: Entschuldigung, war ich laut? In meinem eigenen Haus. Das ich gekauft habe. Mit den Liedern, die ich geschrieben habe. Über mein eigenes Leben.»
Taylor Swift (34)
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Im Dokumentarfilm «Taylor Swift: Miss Americana», sagte sie 2020, sie versuche «die Frauenfeindlichkeit in meinem eigenen Gehirn zu deprogrammieren». Was sie damit meint, erklärt sie gleich selbst. «Wir (Frauen) sagen: Entschuldigung, war ich laut? In meinem eigenen Haus. Das ich gekauft habe. Mit den Liedern, die ich geschrieben habe. Über mein eigenes Leben.»

Die Aussage sitzt. Der kurze Ausschnitt des insgesamt 85-minütigen Dokumentarfilms lässt tief blicken und trifft den Nerv der Zeit. Das Zitat macht in den sozialen Medien die Runde. Frauen weltweit fühlen sich angesprochen und ertappt. 

Die Vorreiterin

Ihre Stimme nutzt Swift auch, als Apple bei der Lancierung des eigenen Streamingdienstes 2015 verkündete, Künstlerinnen und Künstler in der dreimonatigen Abo-Probezeit nicht für ihre Musik zu bezahlen. Die Sängerin schrieb daraufhin in einem offenen Brief: «Wir bitten Sie nicht um kostenlose iPhones. Bitte verlangen Sie von uns nicht, Ihnen unsere Musik ohne Gegenleistung zur Verfügung zu stellen.» Wohl nicht zuletzt, weil der Brief von der Pop-Queen höchstpersönlich stammte, gab Apple bereits tags darauf klein bei. 

Und dann war da noch der Spotify-Boykott im Jahr 2014. Swift wehrte sich gegen die werbefinanzierten Gratisangebote des schwedischen Start-ups und liess kurzerhand ihre gesamte Musik vom Streamingdienst entfernen. Es sollte drei Jahre dauern, bis die Musik der Sängerin wieder auf Spotify verfügbar war.

Die Tüchtige

In der Fernsehsendung «CBS Mornings» sagte Swift von sich selbst 2014, weder «sexy noch cool» zu sein – beides Attribute, die gerade bei jungen Künstlerinnen in ihrer Branche fälschlicherweise priorisiert würden. Stattdessen sei sie «gescheit und fleissig», was in der Pop-Kultur weniger geschätzt werde. 

Es ist auch dieser Arbeitsfleiss, der Swift so weit gebracht hat. Swift schreibt fast alle ihre Songs selbst. In den letzten fünf Jahren hat sie fünf Alben herausgebracht. Jedes davon landete auf Platz 1 – auch das ein Rekord! Ihr elftes Album, «The Tortured Poets Department: The Anthology», erschien am 19. April 2024. Das Doppelalbum mit insgesamt 31 Liedern schrieb sie unter anderem, während sie durch die USA tourte. Im Lied «The Albatross» vergleicht sie sich mit dem grössten, flugfähigen Vogel der Welt. «Sie ist der Albatros, sie ist hier, um dich zu zerstören», heisst es darin. Die Metapher ist kein Zufall. Ihre Stimme hat Swift in ungeahnte Höhen katapultiert – auch beim Vermögen. 

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