Ferien sind an sich eine tolle Sache. Kann man allerdings den Zeitpunkt nicht wählen, ist das weniger schön. In einer solchen Lage befinden sich 400 Angestellte von Weleda, dem europaweit bekannten Naturkosmetikhersteller mit Sitz in Arlesheim BL. Den 800 weiteren Mitarbeitenden in Deutschland geht es übrigens gleich wie den Kollegen in der Schweiz. Was ist da los?
«Weleda muss so sehr sparen, dass sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Zwangsferien schickt», berichtet das Schweizer Fernsehen. Die Teuerung und Energiekosten machen dem Unternehmen zu schaffen. Kundinnen und Kunden greifen weniger zu höherpreisigen Kosmetika, weil Sparen angesagt ist.
Immer freitags ruht der Betrieb
Laut Weleda sind mehre Massnahmen am Laufen, um die Kosten zu reduzieren. Eine davon: die Einführung der Betriebsruhe. Wie ein Unternehmenssprecher dem Fernsehen erklärt, ruht der Betrieb im November und Dezember jeden Freitag. Das heisst, die Angestellten kommen nicht zur Arbeit. Geschlossen bleibt das Unternehmen erstmals auch zwischen Weihnachten und Neujahr. Letzteres geht laut Arbeitsrechtsexperten in Ordnung.
Heikel sei, Mitarbeitende an einzelnen Tagen zu Ferien zu verdonnern, sagt ein Arbeitsrechtler im Fernsehbeitrag. Hier brauche es das Einverständnis beider Seiten. Anders in Deutschland, wo solche Zwangsferien – auch tageweise – gesetzlich geregelt sind.
Insgesamt zwölf Tage Betriebsruhe hat sich Weleda verordnet. Der Naturkosmetikriese ist jetzt auf den Goodwill der Angestellten in der Schweiz angewiesen. Gute Argumente sind gefragt, um Überstunden und Ferienguthaben gemäss dem Gusto der Chefs abzubauen. Der Erhalt des Arbeitsplatzes ist mit Sicherheit eines. (uro)