Betongold als sicherer Hafen
Handelskrieg steigert Nachfrage nach Wohneigentum in der Schweiz

Die grossen wirtschaftlichen Turbulenzen treiben in der Schweiz die Nachfrage nach Wohneigentum nach oben. Laut Immoscout24-Kaufindex stiegen die Preise für Einfamilienhäuser im März um durchschnittlich 1,3 Prozent, in der Zentralschweiz sogar um 5,2 Prozent.
Publiziert: 08.04.2025 um 06:59 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2025 um 10:23 Uhr
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Die wirtschaftliche Unsicherheit lässt die Nachfrage nach Wohneigentum steigen.
Foto: IMAGO/dieBildmanufaktur

Darum gehts

  • Wohneigentum als krisenfeste Investition in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gefragt
  • Geopolitische Spannungen und Handelskonflikte beeinflussen Immobilienmarkt in der Schweiz
  • Einfamilienhäuser im März durchschnittlich 1,3 Prozent teurer als im Vormonat
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Viele Privatanleger mussten in den letzten Tagen mitansehen, wie ihre an der Börse investierten Ersparnisse wie Frühlingsschnee dahingeschmolzen sind. US-Präsident Donald Trump (78) hat mit seinem Zollhammer die Weltwirtschaft in helle Aufregung versetzt. Doch seine Unberechenbarkeit hat sich bereits in den Wochen und Monaten zuvor gezeigt. Und davon liessen sich auch die Menschen in der Schweiz beeindrucken. «In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Mieten wächst die Nachfrage nach Wohneigentum», heisst es im aktuellen Immoscout24-Kaufindex.

Geht die Nachfrage nach oben, merken das auch die Verkäuferinnen und Verkäufer. Sie haben ihre Einfamilienhäuser im März durchschnittlich 1,3 Prozent teurer als im Vormonat ausgeschrieben, wie Zahlen des Immobilienportals zeigen. In der Zentralschweiz betrug das Plus gar 5,2 Prozent. In der Ostschweiz und in der Grossregion Zürich gingen die Preise um jeweils 2,2 Prozent nach oben. Ein grösseres Minus gab es mit 1,3 Prozent im Tessin.

Tiefere Zinsen und Krisenfestigkeit

Auch legten die Preise für Eigentumswohnungen schweizweit zu, nämlich um 1 Prozent. Am stärksten waren die Zuwächse in der Zentralschweiz und in der Genferseeregion. Das grösste Minus verzeichnete mit -2,2 Prozent die Ostschweiz. 

Gerade bei den Einfamilienhäusern sind die Preise nach unbeständigen Vormonaten deutlich gestiegen. Das liege zum einen an den jüngsten Zinssenkungen, die zu tieferen Hypothekarkosten geführt haben, schreibt Martin Waeber (53), Geschäftsführer von Immoscout24 im Kaufindex. «Zum anderen wird Wohneigentum angesichts geopolitischer Spannungen, Handelskonflikte und genereller wirtschaftlicher Unsicherheit als eher krisenfeste und wertbeständige Investition wahrgenommen», führt er aus. 

Wer sich Wohneigentum leisten kann, schläft derzeit sicher besser als jene, die ihre Ersparnisse in Aktien investiert haben. Mit einem durchschnittlichen Einkommen ist der Kauf eines Eigenheims jedoch kaum mehr erschwinglich, wie jüngst eine UBS-Studie gezeigt hat. 

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