Wer kennt es nicht: Kurz vor Weihnachten kümmert man sich noch um alle die Geschenke für die Liebsten. Über den Rest des Jahres blieb dafür einfach keine Zeit. Aber macht es überhaupt Sinn, seine Geschenke erst im Dezember zu kaufen?
Statistische Anhaltspunkte für einen Weihnachtsaufschlag gebe es nicht, sagt Pascal Seiler, der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF), gegenüber SRF. Das KOF analysiert Hunderte ausgewählte Produkte und Dienstleistungen und zeigt auf, wann Preise sinken oder steigen.
Spielkonsolen und Schaumweine
Auch im Dezember sinken die Preise bei gewissen Produkten: Vor allem Gamer und Gamerinnen dürfen sich freuen. Die Preise für Spielkonsolen und Games fallen bei fast einem Drittel der Produkte, heisst es im grossen Preis-Check von SRF. Bei Mediamarkt zählen Gaming-Artikel in der Weihnachtszeit zu den grossen Umsatztreibern. Die Produzenten würden die Detailhändler bewusst zu tieferen Preisen beliefern, um die Verkaufszahlen anzukurbeln.
Bei Fernseher sinken die Preise ebenfalls bei 22 Prozent der Ware, bei Computer, Foto- und Videogeräten sind 19 Prozent betroffen. Günstiger sind im Dezember auch 27 Prozent der Schaumweine. Da steht der Silvester-Feier nichts mehr im Weg.
Hier lieber bis Januar warten
Kleider dagegen kauft man besser erst im Januar. Bei 29 Prozent der Bekleidung und Schuhe sinken die Preise im Januar. Einerseits sind die Weihnachtseinkäufe dann durch – andererseits sind Kleider saisonale Produkte. Im Januar gewähren Detailhändler deshalb grosszügige Rabatte – um nicht auf warmen Winterkleidern sitzenzubleiben. Im Juli gibt es eine zweite Schnäppchenwelle für Sommerartikel.
Aber auch Wintersportartikel wie Ski- und Snowboards sind im Januar günstiger. Denn die höchste Nachfrage gibt es hier im November und Dezember, wenn der Schnee kommt. Wer sich also eine neue Winterausrüstung kaufen will, geduldet sich damit lieber bis im neuen Jahr.
Von starken Preissteigerungen sehen die Händler und Verkäufer ab. Schliesslich wollen sie die Kundschaft nicht verärgern. Im inflationären Umfeld würden die Konsumentinnen und Konsumenten Preiserhöhungen aber eher akzeptieren, hält das KOF fest.