Massiver Preisanstieg im Zweijahresvergleich
Butter, Zucker und Fisch kosten heute 10-15 Prozent mehr als 2021

Im Vergleich zum November 2021 sind Butter, Zucker und Brotprodukte in der Schweiz massiv teurer geworden. Butter kostet heute fast 15 Prozent mehr. Die Inflation trifft vorab Geringverdiener. Schweizweit sind die Preise im Tessin am wenigsten gestiegen.
Publiziert: 19.12.2023 um 03:28 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2023 um 08:56 Uhr
Für immer mehr Geld immer weniger im Warenkorb: Im Europa-Vergleich bleibt die Inflation in der Schweiz zwar tief. Doch die Preise für bestimmte Lebensmittel sind massiv teurer geworden.
Foto: Keystone
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex haben sich die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Zweijahresvergleich massiv erhöht. Die Preissteigerungen sind bei den Lebensmitteln besonders stark. Sie sind durchschnittlich 7,7 Prozent teurer geworden.

Besonders stark zugelegt haben die Preise für Butter, Zucker, Fischen und Meeresfrüchten. Butter kostet heute fast 15 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.

«In der täglichen Wahrnehmung spielen Lebensmittel eine zentrale Rolle», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert. «Überdurchschnittliche Preisanstiege bei Grundnahrungsmitteln fressen sich sofort ins Portemonnaie.»

«Überdurchschnittliche Preisanstiege»

Im Jahresvergleich sind die Preise für Alltagsgüter von November zu November um 1,6 Prozent gestiegen. Dies nach einem Preisrückgang im Oktober-Vergleich um 0,8 Prozent. Doch im Zweijahresvergleich zeigen sich bei den Lebensmitteln «überdurchschnittliche Preisanstiege», so Comparis in einer Medienmitteilung.

«Zu den Produkten, die sich sogar um mehr als 10 Prozent verteuert haben», schreibt Comparis, «zählen Butter (plus 14,7 Prozent), Zucker (plus 13,7 Prozent), Fische und Meeresfrüchte (plus 11,3 Prozent), Brot, Mehl und Getreideprodukte (plus 11,0 Prozent), Milch, Käse, Eier (plus 10,8 Prozent) sowie Margarine, Speisefette und -öle (plus 10,5 Prozent).

Noch immer tiefe Teuerung im europäischen Vergleich

Im Vergleich zum Vorjahresmonat liege die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Die höchste Teuerung im Land erlebten in den letzten zwölf Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 2,4 Prozent gestiegen.

Tiefste Einkommensklassen am stärksten betroffen

«Rein rechnerisch», so Comparis, «spüren nach Haushaltstyp Paare unter 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten von der Teuerung. Haushalte in der tiefsten Einkommensklasse würden die Inflation am meisten spüren.

Aufs Einkommen umgerechnet ist der Konsumentenpreisindex für diese Klasse im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent gestiegen. Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse.

Geringste Teuerung im Tessin

Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die Deutschschweiz und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 1,7 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im November sank das Preisniveau gegenüber Oktober um 0,8 Prozent.

Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde dort das Leben im November um 0,8 Prozent günstiger.

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