Basler Kantonsarzt über die Omikron-Ausbreitung in der Schweiz
«Ich habe sehr grossen Respekt vor den nächsten Tagen»

Thomas Steffen spricht von «Glück», das die Schweiz jetzt braucht, «damit es nicht aus dem Ruder läuft». Laut dem Basler Kantonsarzt braucht es weitere Massnahmen im Kampf gegen die Omikron-Ausbreitung in den kommenden Tagen und Wochen.
Publiziert: 01.01.2022 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 01.01.2022 um 12:17 Uhr
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Kantonsarzt Thomas Steffen von Basel-Stadt spricht sich für weitere Massnahmen im Kampf gegen Omikron aus.
Foto: keystone-sda.ch

Nur noch sieben Tage Quarantäne statt zehn: Mit Tessin, Genf, Basel-Stadt, Waadt, Wallis und Jura haben bereits mehrere Kantone reagiert und verkürzen die Quarantänedauer für alle, die mit einer infizierten Person engen Kontakt hatten, wie des das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgeschlagen hat.

Damit will der Bund sicher stellen, dass das Arbeitsleben trotz steigender Corona-Fallzahlen aufgrund der hochansteckenden Omikron-Mutation weiterhin funktionieren kann. «Man ist gut beraten, vorzeitig zu reagieren und nicht erst dann, wenn die Situation aus dem Ruder läuft», sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen in der Tagesschau von SRF. «Die wenigen weltweiten Studien deuten zwar auf einen milderen Krankheitsverlauf hin, können aber dennoch das System gefährden.»

Der Bundesrat wollte am letzten Tag des alten Jahres keine weitergehenden Corona-Massnahmen beschliessen. Zur zentralen Frage der drohenden Belastung der Intensivstationen durch Omikron-Patientinnen und -Patienten fehlen der Landesregierung noch zuverlässige Informationen. Weitere Massnahmen, dazu gehören unter anderem Schliessungen von Betrieben und Einrichtungen.

Forderung nach weiteren Massnahmen

Kantonsarzt Steffen spricht von «Glück», das die Schweiz jetzt braucht. «Ich habe sehr grossen Respekt vor den nächsten Tagen. Angesichts der Dynamik wäre es an der Zeit weitere Massnahmen auszulösen. Sollte sich diese Dynamik fortsetzen, wird es wirklich gefährlich», sagt er in der «Tagesschau» weiter.

Alle Augen sind auf die Belegung der Intensivstationen der Spitäler gerichtet. Viele sind bereits relativ voll. «Das ist das Problem. Wir sehen es zu spät. Das heisst, wenn dann wirklich die Stationen überfüllt sind, dann haben wir eine Verzögerung von rund 10 Tagen», so Steffen. Die «massive» Zunahme der Fallzahlen mache ihm jedenfalls grosse Sorgen. Vorzeitiges Reagieren sei deshalb angebracht, um die aktuelle Dynamik herunter zu bremsen.

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Doch weitere Massnahmen wie Schliessungen sind für den Bundesrat «Ultima Ratio», wie Gesundheitsminister Alain Berset kürzlich in der Sendung «Forum» des Westschweizer Radios RTS erläuterte. Er sprach von «brutalen Massnahmen» etwa für Kultur und Gastronomie, die man deshalb nicht leichtsinnig beschliessen dürfe. Die aktuelle Lage bezeichnete der Bundesrat nichtsdestotrotz als besorgniserregend und unsicher. (uro)

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