Basler Hotel-Chef appelliert nach ESC-Entscheid
«Alle Zimmer sind ausgebucht – bitte jetzt kein Preis-Wucher bei Airbnb»

Werden die Übernachtungspreise in Basel nach dem ESC-Entscheid nun in die Höhe getrieben? Blick hat mit dem höchsten Basler Hotelier gesprochen. Was er von der Bevölkerung erwartet und mit welchem Umsatz er für die Hotelbetriebe rechnet.
Publiziert: 30.08.2024 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2024 um 11:34 Uhr
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Franz-Xaver Leonhardt jubelt über den ESC-Entscheid.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Nur ein Drittel aller Gäste können in Hotels schlafen
  • Basel will langfristig und nachhaltig vom ESC profitieren
  • 5000 Zimmer pro Tag, 2,5 Millionen Franken mehr Umsatz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Grosser Jubel in Basel: Der Eurovision Song Contest 2025 findet am Rheinknie statt. Das Musik-Highlight des Jahres wird der Stadt viel Geld in die Kassen spülen, sagt Franz-Xaver Leonhardt (54), Präsident von Hotelleriesuisse Basel & Region. «Das ist ein Geschenk und eine grosse Verantwortung zugleich.» Und er macht gegenüber Blick ein Versprechen: «Wir werden diese riesige Chance nutzen, sehr freundliche Gastgeber sein und die Erwartungen übertreffen.» 

Basel hat dem ESC 5000 Zimmer pro Tag zur Verfügung gestellt. «Diese sind alle bereits ausgebucht – für die gesamten zehn Tage», sagt Leonhardt. Die Euphorie sei unglaublich. Eine Goldgräberstimmung ist es aber nicht, so der Basler, der für die Mitte auch im Grossen Rat politisiert. «Wir haben faire Fixpreise gesetzt. Es geht nicht ums schnelle Geld – Basel soll langfristig und nachhaltig vom ESC profitieren. Das gilt auch für die Hotels.» 

Wie stark steigen die Preise bei Airbnb und Co. an?

Tatsächlich haben die Hotelbetriebe in der Region Basel verhältnismässig moderate Preiserhöhungen beschlossen. Im Vergleich zum Mai 2024 werden die Übernachtungspreise im kommenden Mai um 50 Franken höher sein. Rechnet man das auf zehn Tage hoch, werden die Basler Hotels 2,5 Millionen Franken mehr Umsatz erzielen als üblich. Ein schöner Batzen – aber nicht das ganz grosse Geschäft. «Langfristig wird der ESC dann hoffentlich so richtig einschenken», sagt Leonhardt. 

Die Hotels werden nur etwa ein Drittel der Fans, die nach Basel reisen, unterbringen können. Die rund 20'000 übrigen Gäste werden auf Zeltplätzen und in privaten Unterkünften übernachten. Das dürfte die Preise für Angebote wie Airbnb und Co. mächtig in die Höhe treiben. Leonhardt appelliert an die Vernunft der Basler Bevölkerung: «Bitte jetzt kein Preis-Wucher bei Airbnb.» 

Einige Anbieter dürften es übertreiben, denkt Leonhardt. Aber: «Ich bin überzeugt, dass die grosse Mehrheit der Baslerinnen und Basler mit fairen Übernachtungsangeboten dazu beitragen, dass alle Gäste unvergessliche Tage in unserer Stadt verbringen werden.»

Am Freitagmittag ist auf Airbnb noch kein Preis-Wucher erkennbar: Wer am ESC-Wochenende von Donnerstag bis Montag in Basel übernachten möchte, findet noch zahlreiche Angebote. Die Zimmer kosten aktuell 60 bis 300 Franken pro Nacht. 

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