Banken-Ranking des WWF
Wie nachhaltig ist Ihr Geld?

Wer nicht möchte, dass sein Geld in klimaschädigende Projekte investiert wird, sollte sich die Wahl der Bank gut überlegen. Zwei Frauen wissen Rat.
Publiziert: 08.08.2021 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2021 um 21:38 Uhr
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Diese Woche machte die Klimabewegung auf umweltschädigende Investitionen von Schweizer Banken aufmerksam – einmal mehr.
Foto: keystone-sda.ch
Dana Liechti

Diese Woche machte die Klimabewegung auf umweltschädigende Investitionen von Schweizer Banken aufmerksam – einmal mehr. Die Finanzbranche sei ein zentraler Hebel im Kampf gegen die Klimakrise, meint Carolin Carella, Beraterin für nachhaltige Finanzwirtschaft beim WWF. Noch aber bewege sich da zu wenig.

Was also tun? Einerseits brauche es grösseren Effort aufseiten der Banken selbst, andererseits seien politische Rahmenbedingungen vonnöten. Und dann sei auch nicht zu unterschätzen, wie viel Einfluss man als Kundin oder Kunde mit der Wahl der richtigen Bank habe. Carella: «Jeder Franken hat eine Wirkung.»

Das Banken-Ranking des WWF soll bei der Entscheidung helfen. Dafür untersuchte die Umweltorganisation unter anderem das Anlage- und Kreditgeschäft der 15 grössten Retail-Banken. Ergebnis:

Zwar bieten immerhin sieben Banken (darunter diverse Kantonalbanken sowie Raiffeisen und UBS) einzelne nachhaltige Finanzprodukte an – doch keine der Banken hat Nachhaltigkeit in ihrem Kerngeschäft verankert.

Beschränkte Aussagekraft

Ohnehin sei die Aussagekraft des Rankings beschränkt: «Es wurde zwar erfragt, ob gewisse Richtlinien bestehen», betont Carella, «der Frage, wie genau diese umgesetzt werden, konnten wir aber nicht vollumfänglich nachgehen.»

Darum gibt der WWF auch keine Empfehlung für einzelne Banken ab. «Was wir den Leuten hingegen ans Herz legen, ist, bei der Bank anzusprechen, dass man sein Geld nachhaltig anlegen möchte. Und kritische Fragen zu stellen.»

Das empfiehlt auch die Klimabewegung. So könne man etwa fragen, warum die Bank noch in fossile Energien investiere und solle Nachhaltigkeitsberichte der Banken stets hinterfragen, sagt Aktivistin Marie-Claire Graf (25).

Sie selbst habe ihre Konten bei der UBS und Credit Suisse wegen Klimabedenken aufgelöst. «Heute bin ich unter anderem Kundin bei der Alternativen Bank Schweiz und der Kantonalbank Baselland – und sehr zufrieden.» Für die Wahl eines Finanzinstituts empfiehlt Graf nebst dem WWF-Ranking auch jenes des Klimastreiks.

Von 76 Finanzinstituten bekamen dort gerade acht eine genügende Note: Darunter die Alternative Bank Schweiz, die Freie Gemeinschaftsbank oder die Graubündner Kantonalbank.

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