Investitionen in fossile Energien stoppen
Klimaaktivisten stellen Forderungen an Banken

Am Montag wendet sich die Klimabewegung Rise Up For Change mit einem offenen Brief an die Credit Suisse. Statt Greenwashing wollen sie echte Veränderungen sehen.
Publiziert: 25.07.2021 um 12:25 Uhr
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Fossile Finanzen: Rund 38 Milliarden Franken haben die Credit Suisse und die UBS von 2016 bis 2020 in die Kohle-, Öl- und Gasbranche investiert.
Foto: Bloomberg via Getty Images
Eliane Eisenring

Rund 38 Milliarden Franken investierten Credit Suisse und UBS von 2016 bis 2020 in die Kohle-, Öl- und Gasbranche. Das zeigt der diesjährige Bericht des Rainforest Action Network (RAN), einer Umweltorganisation aus den USA.

Dass hiesige Finanzinstitute klimaschädliche Energien durch derart gewaltige Investitionen unterstützen, prangern Umweltorganisationen schon länger an. Nun stellt Rise Up for Change konkrete Forderungen an den Schweizer Finanzplatz.

Offener Brief an Credit Suisse

Der Zusammenschluss mehrerer Klimaorganisationen verlangt von den Banken die vollständige Transparenz solcher Finanzflüsse und den sofortigen Stopp weiterer Investitionen, Kredite und Versicherungsdienstleistungen im Zusammenhang mit fossilen Energien.

Von der SNB fordert Rise Up for Change eine Vorreiterrolle, Bund und Kantone sollen Richtlinien gesetzlich verankern, die diesem Ziel dienen. Zudem fordert das Klimakollektiv, dass die rund 100 Milliarden Franken, welche die SNB als Reserve zurückbehält, in einen Klimafonds fliessen.

Diese Forderungen sind auch in einem offenen Brief enthalten, den Rise Up for Change morgen an Credit Suisse überreichen wird. «Seit Jahren wurde versucht, den Dialog zu suchen, Rankings zu machen, die CS zu freiwilligen Richtlinien zu bewegen», heisst es darin. Ausser Greenwashing – dem Versuch, sich ein umweltfreundliches Image zu geben – sei aber nichts geschehen, deshalb stehe man nun erneut «mit Nachdruck» für diese Ziele ein.

Klimacamp in Zürich geplant

Jann Kessler (25) von der Klimastreikbewegung ist zuversichtlich, dass die Forderungen der Klimagerechtigkeitsbewegungen etwas bewirken: «Je mehr Kampagnen wie unsere es gibt, je mehr Menschen merken, was mit ihren Finanzen passiert, desto mehr Druck gibt es auf die Banken und desto grösser ist die Chance, dass sich etwas ändert.»

Vom 30. Juli bis 6. August ist ein Klimacamp auf der Stadionbrache in Zürich geplant. Zudem lädt Rise Up for Change die Mitarbeitenden der Finanzindustrie ein, am 4. August über Forderungen und Lösungen im Zusammenhang mit klimarelevanten Investitionen zu reden – unter dem Motto #EndFossilFinance.

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