Die Freigabe der Bankenübernahme in der Schweiz durch die EU erfolgt schneller als erwartet. Die Europäische Kommission hat am Donnerstag ihre Zustimmung gegeben – und das ohne Auflagen.
Der Zusammenschluss gebe «keinen Anlass zu Wettbewerbsbedenken» im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), so die Kommission. Die Tätigkeiten von Credit Suisse und UBS würden sich im EWR zwar überschneiden, und dies in sämtlichen Geschäftsbereichen vom Wealth Management übers Asset Management bis zum Investment Banking. Dennoch würde der Wettbewerb durch den Zusammenschluss nicht eingeschränkt, so das Fazit der Kommission. Dies, weil es ausreichend andere Mitbewerber gebe.
Zustimmung der Amerikaner fehlt noch
Das grüne Licht der EU-Kommission war eine Grundvoraussetzung für die geplante Bankenübernahme. UBS und CS durften ihre Arbeit an der Übernahme alleine aufgrund einer Ausnahmeregelung schon beginnen, bevor das Ja der EU-Kommission vorlag. Aufgrund der «finanziellen Schieflage von Credit Suisse und der deshalb drohenden finanziellen Instabilität» seien die Voraussetzungen für eine Ausnahme erfüllt gewesen, schreibt die Kommission dazu. Das Risiko eines «systemischen Schadens für Dritte und den Bankensektor» wog demnach schwerer als die potenzielle Gefahr für den Wettbewerb durch einen vorzeitigen Vollzug der Bankenfusion.
Nun muss auch noch die US-Börsenaufsicht SEC der Übernahme der CS durch die UBS zustimmen.
Auf Anfrage von Blick will die UBS die Zustimmung der EU-Kommission nicht kommentieren. Gemäss früher geäusserter Absichten soll die Übernahme juristisch noch Ende Mai oder Anfang Juni unter Dach und Fach gebracht werden. Bis die Bankenübernahme aber in vollständig abgeschlossen ist, dürfte es noch drei bis vier Jahre dauern, wie UBS-Präsident Colm Kelleher (65) diese Woche bei einem Auftritt in London ankündigte.