Credit Suisse muss für Liquiditätshilfe blechen
Bund hat mit CS-Liquiditätsdarlehen bereits Millionen eingenommen

Mit 259 Milliarden Franken steht der Bund – und damit der Steuerzahler – für die CS-Rettung gerade. Bislang kostet ihn das Bankenbeben aber nichts – ganz im Gegenteil sogar. Der Bund verdient damit Millionen.
Publiziert: 25.05.2023 um 15:27 Uhr
|
Aktualisiert: 25.05.2023 um 15:44 Uhr
1/5
Finanzministerin Karin Keller-Sutter mit CS-Präsident Axel Lehmann. Der Bund bürgt für die CS-Rettung mit Milliarden.
Foto: keystone-sda.ch

Der Bund hat das Portemonnaie für die Rettung der Credit Suisse weit aufgemacht – entsprechend gross war auch die Empörung über das finanzielle Risiko. Bislang verdient der Bund aber zünftig an der Notübernahme: Bis Ende April hat er mit den Liquiditätshilfen für die CS fast 80 Millionen Franken eingenommen, wie einer Übersicht auf der Webseite des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) zu entnehmen ist.

So hat die Credit Suisse zum einen für die vom Bund garantierte Liquiditätshilfe im Zeitraum zwischen dem 20. März und dem 30. April laut dem EFD kumuliert Risikoprämien von 50,8 Millionen Franken geleistet. Denn für die im Rahmen dieses «Public Liquidity Backstop» (PLB) bezogenen Darlehen muss die Grossbank eine Risikoprämie von 1,5 Prozent auf den effektiv bezogenen Darlehen bezahlen. Per Ende April lag die von der Credit Suisse bezogene Summe aus dem «PLB» laut den Angaben noch bei rund 10 Milliarden Franken.

«Körner ist ein Kumpel von Ermotti – deshalb darf er bleiben»
5:56
Blick-Redaktor Christian Kolbe:«Körner ist ein Kumpel von Ermotti, deshalb darf er bleiben»

Schnelle Rückzahlung angepeilt

Zu den Risikoprämien kommen zusätzlich noch die Prämien für die Bereitstellung des Darlehens, die bis zum Stichtag bei 28,5 Millionen Franken lagen. Diese Prämien sind allerdings erst nach Beendigung der Kreditvereinbarung zu überweisen. Die Bereitstellungsprämie von 0,25 Prozent bezieht sich auf die gesamte Summe von 100 Milliarden Franken – auf ein volles Jahr würde sie also 250 Millionen Franken betragen.

Für die Grossbank handelt es sich zudem noch nicht um die gesamten Kosten für die Notfallliquidität: Sie muss dafür auch noch an die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Zins und eine Risikoprämie leisten. Die erheblichen Kosten für den «Public Liquidity Backstop» sollen für die CS wohl auch einen Anreiz darstellen, dieses Darlehen möglichst schnell zurückzahlen.

Neben dem PLB hatte die tief in der Krise steckende CS Mitte März auch noch Zugang zu weiteren SNB-Darlehen erhalten: Neben der mit Sicherheiten der Bank gedeckten SNB-Liquiditätshilfe («Emergency Liquidity Assistance» ELA) über 50 Milliarden hatte die SNB damals CS und UBS zusätzlich auch noch ein weiteres mit Konkursprivileg gedecktes Liquiditätshilfe-Darlehen über insgesamt bis zu 100 Milliarden («ELA Plus») zur Verfügung gestellt. (SDA/sfa)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.