Die Aktie der Grossbank Credit Suisse taucht. Grund ist der Rücktritt von Präsident António Horta-Osório, der über die Skandale um seine Quarantäne-Verstösse gestolpert ist.
Der Rücktritt sei ein weiteres negatives Ereignis – nach einer Serie von Skandalen 2021 inklusive Greensill und Archegos, heisst es bei den Analysten von J.P.Morgan. Die anhaltenden Wechsel im Management würden weitere Unsicherheit in die Grossbank bringen und auch für Unsicherheit mit Blick auf die Strategie sorgen.
Abwarten und weitere Unsicherheit
«Zur Ruhe kommen sieht anders aus», schreibt die ZKB in einem Kommentar. Sein Nachfolger, Ex-UBS-Banker Axel P. Lehmann (63), bringe zwar weitreichende Erfahrung in der Schweizer Bankenszene mit. «Ob es ihm aber gelingt, die Credit Suisse schnell in ruhigere Gewässer zu bringen, sodass sich die Bank wieder voll aufs operative Geschäft konzentrieren kann, muss man angesichts der vielen Versuche der letzten Jahre erst einmal abwarten.»
Horta-Osório habe mit den Verstössen nach lediglich acht Monaten bereits das Vertrauen verloren, kommentiert die Bank Vontobel. Für jemanden, der eine Kultur der persönlichen Verantwortung und Rechenschaftspflicht einführen wollte, sei das zum «Glaubwürdigkeitsproblem» geworden.
Für die Banken-Experten der ZKB ist klar: «Wetten auf die Aktien der Credit Suisse drängen sich weiterhin nicht auf.» (uro)