So vielseitig ist Albanien
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Landschaft, Städte und Strände:So vielseitig ist Albanien

Balkan-Nachfrage explodiert
Darum sind Albanien, Serbien und Bosnien als Ferienziele so beliebt

Der Welttourismus-Barometer zeigt, welche Länder Europas aktuell als Reiseziel besonders stark wachsen. Den grössten Aufschwung verzeichnen vor allem Länder im Südosten.
Publiziert: 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 10:12 Uhr
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Malediven? Thailand? Nein, der Strand von Ksamil in Albanien.
Foto: Aleksandar Todorovic

Auf einen Blick

  • Balkanländer verzeichnen starkes Tourismus-Wachstum, allen voran Albanien
  • Günstige Preise und neue Infrastruktur machen Albanien attraktiv für Touristen, aber auch Serbien und Bosnien legen deutlich zu
  • Russische Touristen tragen wesentlich zum Wachstum in Balkanländern bei
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Reisen in den Balkan liegen im Trend! Das geht aus den Zahlen des neuen Welttourismus-Barometers hervor, herausgegeben von der Welttourismusorganisation der UNO. Badeferienklassiker wie Spanien, Griechenland oder die Türkei ziehen zwar am meisten Touristen an – aber wenn es um das prozentual höchste Gästewachstum in den letzten fünf Jahren geht, haben ganz andere Ziele die Nase vorn.

Diese europäischen Länder legten seit 2019 das grösste Besucherwachstum hin: 

1. Albanien (+80%)
2. Andorra (+35%)
3. Malta (+29%)
4. Serbien (+29%)
5. Luxemburg (+24%)
6. Liechtenstein (+20%)
7. Portugal (+18%)
8. Dänemark (+17%)
9. Bosnien-Herzegowina (+15%)
10. Türkei (+14%)

Albanien schwingt deutlich obenaus, während mit Serbien und Bosnien zwei weitere Balkanländer in den Top-10 erscheinen.

Albanien im touristischen Hoch

Marco Wipfli (57) ist mit seinem Zürcher Reiseunternehmen Meersicht seit Jahren auf Balkan-Ferienreisen spezialisiert. Er stellt auch in der Schweiz ein explosionsartiges Wachstum der touristischen Nachfrage für Albanien fest.

Das Land rüstet für noch mehr Gäste auf. «Ich kenne keine Region der Welt, wo im Moment so viel gebaut wird wie an der albanischen Riviera», sagt Wipfli. Sobald die Hotelanlagen fertig gebaut sind, würden die Einreisen nochmals massiv zunehmen. Zusätzlich sollte dieses Jahr ein neuer Flughafen in Vlora eröffnen. Wenn das so weit ist, seien Reisende innert weniger als 30 Minuten an den schönsten Stränden Albaniens.

Zur Erinnerung: Bisher brauchte es vom Flughafen der Hauptstadt Tirana dafür rund 5 Stunden.

Als Grund für die hohe Nachfrage führt der Reise-Profi die günstigen Preise an. Die regionalen Tourismus-Hochburgen Kroatien und Montenegro seien massiv teurer geworden, wofür Albanien eine günstigere Alternative biete. Wipfli geht aber davon aus, dass die Preise in Albanien in den nächsten Jahren «massiv steigen» werden.

Besonders die hohen Steigerungen in Serbien und Bosnien seien überraschend. Wer mit tiefen Besucherniveaus startet, erreiche schnell hohe Wachstumsraten, so der Balkanreise-Experte. Doch das Wachstum ist real: Bei Bosnien könne dies damit zu tun haben, dass vermehrt Gruppen aus Kroatien schnell über die Grenze hüpfen, um die bosnische Welterbestadt Mostar zu besuchen, meint Wipfli. In Serbien gewinnen die Kulturstädte Belgrad und Novi Sad an Gunst, aber auch vermehrt Kur- und Skiorte.

Russische Touristen spielen eine grosse Rolle

Tourismus-Experte Christian Lässer (61) von der Uni St. Gallen pflichtet bei, dass Albanien günstig ist und die Balkanländer touristisch an Attraktivität gewinnen. Viele Schweizerinnen und Schweizer bereisten vor dem Balkankrieg fleissig Ziele in der Region, vor allem im damaligen Jugoslawien. Jetzt finde also eine «Normalisierung» statt.

Das starke Wachstum führt Lässer aber primär auf Nachfrage durch russische Touristen zurück. Diese haben infolge von Sanktionen keinen Zugang zu vielen Mittelmeerzielen mehr, können aber den Balkan problemlos bereisen.

Wipfli geht davon aus, dass die Besucherzahlen auf dem Balkan weiter zunehmen werden – auch von Gästen aus der Schweiz.


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