Auf einen Blick
- Belgrad bereitet sich auf Weltausstellung 2027 vor
- Serbien plant massive Infrastrukturinvestitionen und vereinfachte Verwaltungsprozesse
- Expo-Kosten in Milliardenhöhe. Über 4 Millionen Besucher erwartet
Es ist eine Veranstaltung von internationaler Bedeutung, auf die sich Belgrad vorbereitet. 2027 wird die Weltausstellung in der serbischen Hauptstadt zu Gast sein, wie «Blic» berichtet. Die Leistungsschau bringt grosse Herausforderungen mit sich.
Für Serbien ist die Expo 2027 eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur lokale Innovationen, sondern auch die Entwicklung des Landes auf der globalen Bühne hervorzuheben. Das Motto «Spiel für die Menschheit: Sport und Musik für alle» bietet ein breites Spektrum. Eine der Hauptaufgaben der Organisatoren wird darin bestehen, eine kohärente Vision zu schaffen, die die lokalen Errungenschaften Serbiens mit globalen Trends verknüpft und dabei kulturelle, technologische und ökologische Aspekte in Einklang bringt.
Gewaltige Investitionen in die Infrastruktur
Ein Hauptaugenmerk der Vorbereitungen liegt darauf, sicherzustellen, dass die Veranstaltung ein vielfältiges Publikum anspricht, darunter Familien, junge Leute und Berufstätige. Diese Inklusion steht im Einklang mit dem Ziel der Expo, ein breites Interessenspektrum abzudecken und das Erlebnis für alle attraktiv zu machen, vom Gelegenheitsbesucher bis zum Branchenexperten.
Die Entwicklung der Infrastruktur wird ein entscheidender Bestandteil der Vorbereitungen Serbiens für die Expo 2027 sein. Das Land hat erhebliche Investitionen – umgerechnet über 16 Milliarden Franken – in verschiedene Projekte getätigt, um sicherzustellen, dass Belgrad einen grossen Zustrom internationaler Besucher aufnehmen kann. Zu diesen Investitionen gehören der Bau neuer Autobahnen, die Modernisierung des öffentlichen Verkehrs und die Einrichtung einer direkten Eisenbahnlinie, die den Belgrader Flughafen mit dem Expo-Gelände verbindet. Darüber hinaus wird der öffentliche Verkehr in Belgrad mit neuen Bussen und Strassenbahnen modernisiert, um die Mobilität während der Expo zu verbessern.
Surčin bei Belgrad wird zum internationalen Zentrum
Das Expo-Gelände wird sich über 167 Hektar in Surčin in der Nähe des Flughafens Nikola Tesla erstrecken. Davon sind fast 113 Hektar für den Expo-Komplex vorgesehen, welcher sich unter anderen auf 83 Hektar Ausstellungsfläche, 6,9 Hektar für Unterkünfte und 22,9 Hektar für gewerbliche Nutzung aufteilt. Zu den herausragenden Merkmalen des Standorts gehören eine 40 Meter breite zentrale Promenade und grosszügige Aussenbereiche mit Cafés, Restaurants und Ruhezonen. Der serbische Nationalpavillon wird als Herzstück der Expo dienen und nach der Veranstaltung für Museums- und Ausstellungszwecke umfunktioniert werden.
Im Zuge der Expo 2027 plant die serbische Regierung die Umsetzung eines speziellen Gesetzes, welches Verwaltungsprozesse vereinfachen und eine schnellere Realisierung von Infrastrukturprojekten ermöglichen soll. Dieser rechtliche Rahmen soll sicherstellen, dass die Projekte effizient und termingerecht abgeschlossen werden können. Bürokratische Hürden werden abgebaut und ein agileres Projektmanagement ermöglicht.
Die Expo 2027 als Chance für langfristiges Wachstum
Die Gesamtkosten für die Ausrichtung der Veranstaltung werden auf 6 Milliarden Euro (5,5 Milliarden Franken) geschätzt, was wichtige Fragen zur finanziellen Nachhaltigkeit aufwirft. Eine sorgfältige Budgetverwaltung wird für den Erfolg der Expo sowie für die Sicherung langfristiger Vorteile über die Veranstaltung hinaus von entscheidender Bedeutung sein. Es wird erwartet, dass Investitionen in Infrastruktur und Tourismus nachhaltige Auswirkungen haben werden. Die Expo soll voraussichtlich mehr als 4 Millionen Besucher anziehen und soll das globale Image Serbiens verbessern.
Auf diplomatischer Ebene wird Serbien vor der Herausforderung stehen, zahlreiche Länder einzubeziehen und ihre Teilnahme sicherzustellen. Expo-Veranstaltungen haben von Natur aus eine diplomatische Dimension. Sie sollen den internationalen Ruf des Landes stärken. Das Land will die Möglichkeit nutzen, sich als aufstrebender Akteur auf der Weltbühne zu positionieren.
Die Expo 2027 stellt letztlich eine einzigartige Chance für die Transformation Serbiens dar. Die Organisation einer Veranstaltung dieser Grössenordnung ist zwar mit Herausforderungen verbunden, bietet aber auch die Chance, die Zukunft des Landes neu zu definieren. Mit einem effektiven Management kann die Expo 2027 den Grundstein für ein signifikantes langfristiges Wachstum in den Bereichen Infrastruktur, Tourismus und Technologie in Belgrad legen. Dieses Ereignis könnte ein bleibendes Erbe hinterlassen, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell, und Serbiens Position als führendes Land auf dem Westbalkan festigen.