Es kam zu Unregelmässigkeiten
Regierungspartei von Vucic gewinnt Lokalwahl in Belgrad

Überschattet von Unregelmässigkeiten hat die Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic laut Prognosen die Lokalwahl in Belgrad für sich entschieden.
Publiziert: 03.06.2024 um 01:06 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2024 um 09:44 Uhr
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic bei der Stimmabgabe.
Foto: AFP
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Auf die rechtspopulistische SNS entfielen bei der Wahl am Sonntag 52 bis 53 Prozent der Stimmen, wie die Wahlforschungsinstitute Cesid und CRTA am späten Sonntagabend mitteilten. Damit könne die Präsidentenpartei mit 62 bis 64 Mandaten im 110-sitzigen Belgrader Stadtparlament rechnen. Dieses wählt den Bürgermeister. Amtsinhaber Aleksandar Sapic, ein ehemaliger Wasserballspieler, sieht als Spitzenkandidat der SNS einer weiteren Amtszeit entgegen.

In Serbien fanden am Sonntag in weiteren 88 Städten, Gemeinde und Stadtbezirken Kommunalwahlen statt. Fast überall setzte sich die Vucic-Partei durch. Wahlbeobachter von CRTA berichteten von zahlreichen Unregelmässigkeiten. Häufig blieb das Wahlgeheimnis nicht gewahrt, oft bestand der Verdacht, dass Aktivisten der Regierungspartei die Stimmabgabe kontrollierten. Vucic bestimmt seit 2012 in wechselnden Funktionen die Geschicke Serbiens. Er regiert zum Teil autoritär, lässt politischen Hass und Gewalt schüren und orientiert sich an Russland und China.

Die Opposition trat in Belgrad und in vielen anderen Kommunen nicht geeint auf. Einige Oppositionsparteien boykottierten die Wahl in der serbischen Hauptstadt, weil sie die Bedingungen für freie und faire Wahlen nicht gegeben sahen. Tatsächlich war in Belgrad bereits am 17. Dezember des Vorjahres – parallel zur Parlamentswahl – gewählt worden.

Damals hatten massive Betrügereien seitens des Machtapparates von Vucic einen Wahlsieg der Opposition verhindert, wie Wahlforscher feststellten. Im damals gewählten Stadtparlament kam es zu einer Pattsituation, sodass kein Bürgermeister gewählt werden konnte. Deshalb kam es zur Neuwahl am Sonntag. Die anderen Kommunalwahlen am selben Tag fanden turnusgemäss statt.

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