Ausgerechnet zu Beginn der Sommerferien ist Europa wegen der Delta-Mutante in Aufregung. Das lässt die Reisebranche zittern: Plötzlich steht die Saison auf wackeligen Beinen.
Doch es gibt Hoffnung. Zwar lässt die Delta-Variante, wo immer sie vermehrt auftritt, die Fallzahlen in die Höhe schiessen. Das ist bisher aber nur in wenigen Ländern der Fall. Für Schweizer Touristinnen und Touristen, die die Delta-Variante meiden möchten, heisst das: Diesen Sommer gibt es keinen Städte-Trip nach London an die Themse und keine Badeferien an Portugals Stränden.
Östliches Mittelmeer hoch im Kurs
Was raten die Touristiker für Sommerferien ohne Delta-Angst? Bei den beliebten Nachbarn Italien oder Frankreich beträgt der Delta-Anteil bereits zwischen 20 und 30 Prozent. Darum verweist Tui-Suisse-Sprecherin Constanze Andrianello aufs östliche Mittelmeer.
Aktuell gebe es noch Plätze auf den griechischen Inseln oder in der Südtürkei, wo der Anteil beinahe bei null liegt. «Diese zwei Länder zeigen auch keine hohen Inzidenz-Zahlen an.» Dem stimmt auch Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler zu. Ungeimpften Reisenden schlägt sie innerhalb von Griechenland Inseln wie Kos, Kreta oder Rhodos vor.
Geimpfte reisen laut den Reisebüros noch unbeschwerter. Sie müssen nicht einmal nach der Rückkehr aus einem Gebiet mit besorgniserregenden Varianten in Quarantäne. Für diese Personen seien Ferien im gesamten erweiterten Mittelmeerraum «problemlos» möglich, so Gähweiler.
Der guten Momentaufnahme zum Trotz: Das Beispiel Portugal hat bewiesen, wie schnell die Situation in scheinbar sicheren Reiseländern umschlagen kann. Darauf haben die Reiseveranstalter mit kulanten Annullations- und Umbuchungsbestimmungen reagiert. Denn sie wissen: Die Delta-Variante reist oft schneller, als die Corona-Statistiker rechnen.