Die günstigsten Neuwagen gibt es in Appenzell Ausserrhoden, im Tessin kostet die Autoversicherungsprämie doppelt so viel wie in Freiburg und sogar bei Secondhand-Produkten gibt es einen Röstigraben. Das und andere Kuriositäten bringt eine Auswertung der Scout24-Marktplätze ans Licht. Und sie liefert Aufschluss über die Lebenskosten in der Schweiz.
Wunsch nach Eigenheim wächst
Schweizweit am günstigsten ist die Miete im Jura. Dort ist die Wohnmiete nämlich im Schnitt 55 Prozent billiger als in anderen Kantonen. Bei den Eigenheimen spart man gar 70 Prozent. Doch auch Glarus und Neuenburg schneiden im Vergleich gut ab. Die teuersten Kantone überraschen nicht sonderlich: Zug, Zürich und Genf führen die Spitze an.
Mit der Pandemie ist ausserdem das Interesse an Eigenheimen regelrecht explodiert. Gesucht wird nicht mehr nun in den Zentren, sondern auch im grösseren Umkreis.
Röstigraben beim Kleiderkonsum
Die günstigsten Neuwagen und Gebrauchtwagen gibt es im Kanton Appenzell Ausserrhoden, wie die Auswertung von Autoscout24 zeigt. Im Schnitt kostet der Gebrauchtwagen in Ausserrhoden 19’141 Franken. Gleich nebenan wird es weitaus teurer. Der Gebrauchtwagen aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden kostet im Schnitt 28’905 Franken, also satte 9000 Franken höher.
Auch der Kleiderkauf lässt sich kantonal vergleichen. In der Genferseeregion boomt Secondhand: 60 Prozent der von Kleinanzeigen-Portal Anibis befragten Personen haben bereits Secondhand gekauft. In der Deutschschweiz sind es gerade mal 45 Prozent.
Was sich auch zeigt: Noch nie hatten die Leute so viel Zeit zum Entrümpeln wie während der Corona-Krise. Bei Anibis stiegen die Nutzungszahlen deshalb um knapp ein Drittel.
Wohnort entscheidet über Prämie
Nebst Miete, Auto und Konsum spielen auch Versicherungsprämien eine wichtige Rolle beim Monatsbudget. Hier kommt es nicht nur aufs Alter, die Nationalität und das Geschlecht an, auch der Kanton ist entscheidend. Im Tessin müssen die Lenker am tiefsten in die Taschen greifen. Dafür fährt man in Freiburg, Bern und Uri am günstigsten.
Und: Wer erwartet, dass ein Elektroauto deutlich günstig ist, wird enttäuscht. Ein Vergleich der Jahresbeiträge zeigt deutlich, dass der 1-Liter-Benziner das Rennen macht. Während die Prämienunterschiede zwischen einem Skoda 2-Liter-Dieselmotor und einem Elektrofahrzeug kaum der Rede wert sind, spart man mit einem 1-Liter-Benziner massiv. (lui)