Australier machen 11-Milliarden-Hammerangebot
Martin Ebner sagt Ja zum Vifor-Deal und macht mächtig Kasse

Der australische Biotechkonzern CSL hat für die Schweizer Vifor ein Kaufangebot für knapp elf Milliarden Franken gemacht. Im Vorfeld gab es Übernahmespekulationen.
Publiziert: 14.12.2021 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2021 um 12:22 Uhr
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Am Dienstag hat der australische Biotechkonzern CSL für Vifor ein knapp elf Milliarden Franken schweres Kaufangebot unterbreitet.
Foto: keystone-sda.ch

Vifor Pharma soll definitiv in australische Hände übergehen. Nur einen Tag nachdem das Pharmaunternehmen Gespräche mit dem Biotechkonzern CSL bestätigt hat, liegt die offizielle Offerte der Australier vor. Knapp elf Milliarden Franken will CSL für Vifor zahlen.

Die Australier offerieren 179,25 US-Dollar je Vifor-Aktie, was umgerechnet etwa 167 Franken je Titel entspricht. Am gestrigen Montag schlossen Vifor bei 140,30 Franken.

Die Aktien von Vifor notieren am Dienstagmorgen um 9.35 Uhr 13,6 Prozent im Plus bei 159,30 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert derweil 0,29 Prozent höher.

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Zur Erinnerung: Anfang Dezember kamen erstmals die Spekulationen um ein Interesse der Australier auf. Die Vifor-Anteile verteuerten sich in der Folge um satte 35 Prozent. CSL vergleicht seine Offerte daher mit dem «unbeeinflussten» Kurs vom 1. Dezember. Damit verglichen offeriere man eine Prämie von 61 Prozent.

Martin Ebner sagt Ja

CSL legt insgesamt 11,7 Milliarden US-Dollar oder 10,9 Milliarden Franken für Vifor auf den Tisch. Und der Vifor-Verwaltungsrat steht laut der Mitteilung hinter dem Angebot. Auch der mit einem Anteil von 23,2 Prozent grösste Aktionär, der Investor Martin Ebner (76), werde seine Aktien andienen.

Er ist beim Deal der grosse Gewinner. Berechnungen von cash.ch zeigen: Das Ehepaar Ebner nimmt ihrer Beteiligungsgesellschaft Patinex-Holding mit der Übernahme 1,126 Milliarden Franken ein. Denn laut Bloomberg-Daten hat Ebner die Vifor-Papiere in den letzten zehn Jahren zu einem durchschnittlichen Preis von 82 Franken pro Stück gekauft.

Das Übernahmeangebot soll nun um den 18. Januar 2022 beginnen. Abgeschlossen werden könnte die Transaktion dann Mitte 2022. Voraussetzung ist, dass mindestens 80 Prozent aller Vifor-Titel angedient werden.

Seit die Gerüchte um eine mögliche Transaktion zwischen den beiden Konzernen Anfang Dezember erstmals aufkamen, sind sich Analysten uneins über die Vorteile eines solchen Deals. Einer der grössten Kritikpunkte war bislang, dass es nur wenig Raum für Synergien gebe.

Viele Gründe für Vifor-Wahl

CSL selbst schreibt nun, mit Vifor Pharma hole man sich ein Unternehmen ins Portfolio, das über ein «dauerhaftes und wachsendes» Geschäft mit führenden Positionen in komplementären und angrenzenden Geschäftsbereichen verfüge.

Zudem erweitere CSL sein eigenes Portfolio um sieben vermarktete Produkte und stärke so seine Position in mehreren Geschäftsbereichen. So sei Vifor Pharma ein «Partner der Wahl» für Innovationen im Bereich Nierenerkrankungen. Laut CSL wird der besagte Markt bis zum Jahr 2026 auf über 25 Milliarden US-Dollar wachsen. (SDA/uro)

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