Die neuste Lageeinschätzung von Hotelleriesuisse zeichnet ein fragiles Bild der Beherbergungsbranche. Die erwartete Auslastung für die Herbst- und Wintersaison sowohl in den Städten als auch in den ländlich-alpinen Gebieten liegt weit unter Vorkrisenniveau. «Viele Betriebe sind immer noch auf Kurzarbeit angewiesen und stellen Investitionen zurück», schreibt Hotelleriesuisse und fordert: «Ein Impulsprogramm für Investitionen im Tourismus ist vor diesem Hintergrund dringender denn je.»
Für die Monate September bis Dezember zeichnet der Verband ein düsteres Bild. Die Schweizer Hotellerie rechnet mit durchschnittlichen Auslastungszahlen von 40 Prozent. Das ist zwar leicht mehr als im Coronajahr 2020, liegt aber schweizweit immer noch 12 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Die Prognosen zeigen, wie fragil die Lage in der Hotellerie nach wie vor ist. Hotelleriesuisse geht in der Lageeinschätzung davon aus, dass eine nachhaltige Erholung – insbesondere in den Städten – wohl noch bis 2023 auf sich warten lässt.
Schlechte Aussichten für den Winter
Auch die Aussichten für die Wintersaison sind alles andere als rosig. Die erwartete Auslastung für die Herbst-/Wintersaison liegt klar tiefer als vor der Krise. So wird die Auslastung im Vergleich zum Vorjahr zwar voraussichtlich zwischen zwei (September) und acht (Dezember) Prozentpunkten höher ausfallen. Dies allerdings, nachdem die Auslastung für die Monate September bis Dezember zwischen 2019 und 2020 um rund 25 Prozent eingebrochen ist.
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Wie dramatisch die Situation für viele Betriebe ist, zeigen auch folgende Zahlen: 42 Prozent der Betriebe können noch nicht kostendeckend wirtschaften, in den Städten sind es zwei Drittel der Betriebe. Gleichzeitig wird das Auslaufen der erleichterten Kurzarbeitsentschädigung bei mehr als jedem fünften Betrieb zu Entlassungen führen. Und: Nur einer von drei Betrieben gibt an, dass zurzeit kein Konkursrisiko besteht. (pbe)