Trotz der schwächelnden globalen Konjunktur und hohen Energiekosten haben börsenkotierte Schweizer Unternehmen im zweiten Quartal 27,3 Milliarden US-Dollar (24,7 Milliarden Franken) ausgeschüttet – so viel wie noch nie zuvor. Das geht aus einer Studie des britischen Vermögensverwalters Janus Henderson hervor.
Die Ausschüttungen stiegen bereinigt um Sonderfaktoren um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den grössten Beitrag zum Schweizer Dividendenwachstum trug der Logistikkonzern Kühne + Nagel mit einer Erhöhung der Dividende um 40 Prozent bei.
Noch vor anderen europäischen Unternehmen wie der HSBC oder Mercedes-Benz steht mit Nestlé wieder ein Schweizer Unternehmen an der Spitze der weltweit grössten Dividendenzahler. Nestlé allein schüttete rund 7,8 Milliarden Franken an seine Aktionärinnen und Aktionäre aus. Traditionell markiert das zweite Quartal einen saisonalen Höhepunkt europäischer Dividendenausschüttungen, so dass neun der zehn grössten Dividendenzahler aus Europa kommen. US-Unternehmen schütten ihre Dividenden über das ganze Jahr verteilt und meist quartalsweise aus.
Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.
Dieser Artikel wurde erstmals im kostenpflichtigen Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Blick+-Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.
Weltweit zahlten die Unternehmen ihren Aktionärinnen und Aktionären im zweiten Quartal 568,1 Milliarden US-Dollar (zum heutigen Kurs rund 497,7 Milliarden Franken) aus, was – bereinigt um niedrigere Sonderdividenden und andere Faktoren – einem Anstieg von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Treiber des globalen Dividendenwachstums waren vor allem der Bankensektor, der die Hälfte beitrug, und die Automobilhersteller. Ausschüttungen von Bergbauunternehmen gingen hingegen stark zurück. Ebenfalls einen negativen Beitrag leisteten Unternehmen aus dem Ölsektor, was sich auf starke Kürzungen aus Lateinamerika zurückführen lässt.
Aufgrund der zunehmenden Unsicherheit sowie der erwarteten Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums haben die Experten von Janus Henderson ihre Dividendenprognose für das Gesamtjahr 2023 nicht angehoben. Sie rechnen weiterhin mit einem Anstieg der Dividenden von 5,2 Prozent auf 1,64 Billionen US-Dollar. Trotz des Kollapses der Credit Suisse sowie der Pleite verschiedener US-Banken wird davon ausgegangen, dass der Bankensektor insgesamt aufgrund von steigenden Zinssätzen auch für das Gesamtjahr ein wichtiger Dividendentreiber bleiben wird.