Zunächst aber sollen die Novartis-Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 15. September 2023 über die Vorschläge abstimmen. Der entsprechende Kotierungsprospekt sei veröffentlicht worden, teilte Novartis am Freitag mit.
Novartis hatte nach einer längeren strategischen Überprüfung im vergangenen August angekündigt, Sandoz als eigenständiges Unternehmen abspalten zu wollen. Nun soll die Tochter an der Schweizer Börse SIX kotiert werden.
In den USA will Novartis ein sogenanntes ADR-Programm mit Hinterlegungsscheinen (American Depositary Receipts) anbieten. Die ADRs werden nicht an einer nationalen US-Börse kotiert, wie es in der Mitteilung hiess.
Laut Novartis soll Sandoz am oder um den 4. Oktober an die Börse kommen. Die bestehenden Novartis-Aktionäre sollen für fünf Novartis-Aktien je eine Sandoz-Aktie erhalten. Das gleiche Verhältnis soll für das ADR-Programm angewendet werden.
Die Abspaltung soll durch die Ausschüttung einer Sachdividende von Sandoz-Aktien und ADRs an die Aktionärinnen und Aktionäre von Novartis umgesetzt werden. Darüber werden die Aktionäre an der GV abstimmen. Ein zweiter Abstimmungspunkt betrifft die Herabsetzung des Aktienkapitals der Novartis AG im Zusammenhang mit der Abspaltung.
Mit der Trennung von Sandoz vollzieht Novartis den Wandel in einen reinen, fokussierten Pharmakonzern. Schon vor Jahren hatte Novartis die Augensparte Alcon abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Es folgten diverse strategische Veränderungen, die ebenfalls zum Ziel hatten, die Strukturen zu straffen und so konkurrenzfähiger zu werden.
Novartis hat immer wieder betont, die Abspaltung sei im besten Interesse aller Aktionärinnen und Aktionäre. Mit der Eigenständigkeit werde ein europäischer Champion und weltweit führender Anbieter von Generika und Biosimilars geschaffen.
Die Abspaltung der Generika-Sparte ist strategiekonform. Das Geschäft hat jahrelang vor allem in den USA immer wieder unter dem anhaltenden Preisdruck gelitten und damit das Gesamtergebnis des Konzerns belastet.
Vor allem passt das Geschäft mit den preisgünstigen Generika nicht zu den ambitionierten Margenzielen, die Novartis-CEO Vas Narasimhan dem Konzern gegeben hat. Bei der operativen Kerngewinnmarge peilt der Konzern langfristig einen Wert jenseits der 40-Prozent-Marke an.
Zum Vergleich: Sandoz hat sich bis 2028 eine Kern-Betriebsgewinnmarge vor Abschreibungen und Amortisationen (Kern-EBITDA) zwischen 24 bis 26 Prozent zum Ziel gesetzt. Im laufenden Jahr dürfte sie zwischen 18 und 19 Prozent liegen.
(SDA)