Auslandsgäste kommen mit Verzögerung zurück
Wann Schweizer Touristiker wieder mit einem Gästeansturm rechnen

Schweizerinnen und Schweizer zieht es für die Ferien bereits wieder ins Ausland. In umgekehrter Richtung geht es noch nicht so schnell. Wenn ausländische Gäste kommen, dann sind es hauptsächlich Vermögende.
Publiziert: 27.01.2023 um 19:43 Uhr
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Markus Berger, Sprecher von Schweiz Tourismus: «Wir rechnen 2023 noch nicht mit derselben Anzahl ausländischer Touristen wie vor Corona.»
Foto: Zvg
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Mit dem Ende der Corona-Wirren kehrte das Ferienfieber zurück: Die Schweizerinnen und Schweizer reisen wieder deutlich öfter ins Ausland.

Damit auch die Kassen der Schweizer Tourismusbetriebe wieder lauter klingeln, braucht es deutlich mehr Gäste aus dem Ausland. Noch liegen keine Zahlen zu Hotelübernachtungen von ausländischen Gästen für Dezember und Januar vor. Eine Festtagsumfrage der Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus lässt aber hoffen. Laut Sprecher Markus Berger gibt sie Hinweise auf eine «grosse Zunahme» der ausländischen Gäste. Eine Aufschlüsselung nach Nationen gibt es nicht.

Aus Gesprächen mit der Branche wisse Berger, dass in diesen Wochen viele Touristen aus Europa in der Schweiz weilen – insbesondere wohlhabende Reisende aus Grossbritannien. Auch bei Gästen aus Nordamerika und den Golfstaaten seien die Zahlen «fast wie vor Corona».

Noch keine vollständige Erholung

Für vermögende Touristen ist die Schweiz attraktiv wie eh und je. Die Nachfrage nach günstigeren Hotels und Freizeitangeboten für die breite Masse ist bei den Auslandsgästen weniger stark. «Wir rechnen 2023 noch nicht mit derselben Anzahl ausländischer Touristen wie vor Corona», hält Berger fest. Weil die Teuerung in den Nachbarländern hoch sei, flache die Nachfrage von dort bereits merklich ab.

Sonderfall Schweiz-China

Was ist mit den chinesischen Touristen? Individuell dürfen sie seit 8. Januar wieder die Welt bereisen. Im Rahmen kommerziell organisierter Reisen – 90 Prozent der Chinesen reisen laut Berger so – ist die Lage indes anders: China gibt klar vor, welche Länder chinesische Reiseunternehmen in ihr Angebot aufnehmen dürfen. 25 Länder befinden sich auf dieser vorläufigen Liste. In Europa sind es nur zwei: Ungarn und die Schweiz.

Dass die Schweiz gewählt wurde, hängt laut Berger auch damit zusammen, dass Chinesen hier keine Corona-Tests für die Einreise machen müssen. Er rechnet frühestens ab Sommer mit anrollenden Touristengruppen aus China. Aktuell gebe es Engpässe bei der Visumserteilung sowie wenig Flüge. Weil die Nachfrage bislang gering war, hat Air China die für 26. Januar vorgesehene Wiederaufnahme der Flüge in die Schweiz vorsorglich auf Ende Februar verschoben.

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