Das angekündigte Ende der Quarantäne-Pflicht bei der Einreise nach China hat in dem Land zu einem Ansturm auf Flugbuchungen geführt. Die Online-Suchen nach Flügen ins Ausland stiegen rasant an, wie die Staatsmedien am Dienstag berichteten. Die Reise-Plattform Tongcheng verzeichnete demnach eine Zunahme der Suchanfragen nach Flugreisen um 850 Prozent sowie zehnmal so viele Suchen nach Visa-Vorschriften.
Die Regierung in Peking hatte am Montagabend ein Ende der Quarantäne-Pflicht für Einreisende ab 8. Januar angekündigt. Reisende müssen dann nur noch einen höchstens 48 Stunden alten negativen Coronatest vorlegen. Die Ankündigung stiess in China auf Begeisterung. «Es ist vorbei. Der Frühling kommt», schrieb ein Nutzer des Onlinedienstes Weibo, der zahlreiche positive Reaktionen erhielt. «Ich bereite meine Reise ins Ausland vor!», jubelte ein anderer.
Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seither breitet sich das Coronavirus in China rasant aus, das Land erlebt den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Schätzungen zufolge könnten in den kommenden Monaten etwa eine Million Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion sterben.
Japaner sind besorgt und reagieren
Am Sonntag hatte China die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten eingestellt. Die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle werde nicht mehr täglich bekannt gegeben, teilte die nationale Gesundheitskommission mit. Eine Begründung dafür nannte sie nicht.
Japan hat auf die Lockerung reagiert. Ab Freitag gilt: Wer aus China kommt oder sich innerhalb der vergangenen sieben Tage dort aufgehalten hat, muss sich bei der Ankunft in Japan testen lassen, sagte Ministerpräsident Fumio Kishida (65) am Dienstag vor Journalisten. Falle der Test positiv aus, werde eine siebentägige Isolation in einer dafür vorgesehenen Einrichtung nötig. Tokio werde zudem die Zahl der Flüge aus China begrenzen, sagte Kishida.
Mit der Testpflicht reagiere seine Regierung auf Informationen, «dass sich die Infektion in China schnell ausbreitet», sagte Kishida. Es sei schwierig, die genau Lage abzuschätzen, da es bei den Informationen «grosse Diskrepanzen zwischen den zentralen und lokalen Behörden sowie zwischen der Regierung und dem privaten Sektor» gebe, sagte Kishida. Dies führe zu wachsender Sorge in Japan. (SDA/AFP/jmh)