Die Ukraine-Krise hat für Schweizer Hausbesitzer unverhofft positive Auswirkungen: Hypotheken werden günstiger! Die durchschnittlichen Sätze für Festhypotheken bei den zehn besten Angeboten des Hypothekenvermittlers Moneypark sind im Vergleich zum Februar zwischen sechs und acht Basispunkten gesunken. Das schreibt Moneypark in einer Mitteilung zum jüngsten Konjunktur- und Zinsupdate. Eine zehnjährige Festhypothek wurde im Schnitt zu einem Zinssatz von 1,31 Prozent angeboten, das beste Angebot lag bei 1,05 Prozent.
Die Kapitalmarktzinsen waren in den vergangenen Tagen wegen der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine markant gesunken - nun sei es auch mit leichter Verzögerung auch zu einer Senkung bei den Hypothekarzinsen gekommen, heisst es weiter. Insgesamt sei knapp ein Drittel des Zinsanstiegs seit Anfang Jahr wieder zunichte gemacht.
Zentralbanken bei Zinsschritten zögerlich
Wegen des Kriegs in der Ukraine werde die US-Notenbank Fed nun bei den angekündigten Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation wohl Vorsicht walten lassen, um das Wirtschaftswachstum nicht abzuwürgen, so Moneypark. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) werde wohl ihre für März in Aussicht gestellte geldpolitische Kursänderung abschwächen oder vertagen.
Insgesamt dürften die Kapitalmarktzinsen gemäss den Prognosen in den nächsten Wochen tendenziell leicht sinken - abhängig von den Entwicklungen im Ukraine-Krieg wie auch bei der Corona-Pandemie. Dies dürfte mit leichter Verzögerung auch zu tieferen Hypothekarzinsen führen, insbesondere bei den längeren Laufzeiten.
Aufgrund des intensiven Wettbewerbsumfeldes dürfe in nächster Zeit zudem mit befristeten Sonderangeboten auf dem Hypothekarmarkt gerechnet werden. Bei Hypotheken mit höherem Schuldnerrisiko geht der Hypothekarvermittler allerdings von einem Anstieg der Konditionen von 10 bis 20 Basispunkten aus. Grund sei die Wiedereinführung des antizyklischen Kapitalpuffers, welcher die Banken zu einer höheren Eigenmittelunterlegung verpflichtet. (SDA/sfa)