Die «Consumer Electronics Show» in Las Vegas (USA) ist eine der wichtigsten Technologiemessen der Welt. Als sie letzte Woche über die Bühne ging, stellten viele Unternehmen neue Produkte vor, die sich Virtual- und Augmented-Reality zunutze machen.
Apple hielt sich diesbezüglich zurück, und doch sprachen alle über das neuste Projekt des Tech-Giganten: ein Mixed-Reality-Headset.
Konkret geht es um eine Brille, die aussieht wie eine Skibrille, und welche sowohl Augmented- als auch Virtual-Reality-Erlebnisse ermöglicht.
Bei Ersterem wird in der realen Welt Vorhandenes digital ergänzt. Bei Zweiterem befindet man sich in einer komplett virtuellen Umgebung – beispielsweise Videospiele. Nutzungsmöglichkeiten soll es sowohl in der Unterhaltung als auch in der Orientierung, der Bildung oder gar bei Videokonferenzen geben. Über die Brille sollen auch virtuelle Einblendungen in die echte Welt möglich sein.
Angedacht wurde dieses Headset bereits 2017, es sollte 2019 lanciert werden, berichtet «Bloomberg». Nach diversen Verspätungen soll es im Frühjahr 2023 endlich so weit sein. Unter dem Namen «Reality Pro» soll das Gerät noch vor der Apple-Entwicklerkonferenz im Juni auf den Markt kommen.
Ist das Interesse gross genug?
Der Hype ist gross. Es wäre die erste Lancierung eines komplett neuen Produkts bei Apple seit langem. Einige Software-Entwickler haben das Gerät bereits zum Testen erhalten. Dazu wurde ein ganz neues Betriebssystem namens xrOS dafür entwickelt. Allerdings soll Apple in diesem Jahr nicht viel mehr wirklich Aufregendes im Köcher haben.
Gerüchten zufolge könnte das Gerät anfangs bis zu 3000 Dollar kosten. Für eine «Massentauglichkeit», wie sie Apple beim iPhone oder der Apple Watch erreicht hat, wohl noch zu teuer.
Und genau diese Massentauglichkeit ist das grosse Fragezeichen hinter dieser grossen Apple-News für 2023. Konkurrent Meta hat bereits eine ähnliche Mixed-Reality-Brille namens «Quest Pro» lanciert – mit sehr bescheidenem Erfolg. Nebst Apple und Meta tüfteln aber weitere Unternehmen an ähnlichen Technologien. Der Fortschritt solcher Anwendungen sowie die möglichen Anwendungsszenarien entwickeln sich rasant.
Die grosse Frage ist daher, ob Apple mit dieser Neuerung einen ähnlichen Erfolg haben wird wie mit dem iPhone. Betrachtet man den Umsatz von Apple im Jahr 2022, so machen «Wearables» (wie dieses Headsets eines sein wird), ipad und Mac zusammen gerade mal rund die Hälfte des Umsatzes mit iPhones aus.